Thailand hat die Mitglieder des südostasiatischen Staatenbundes Asean zu einem besonderen Treffen eingeladen, um die anhaltende Krise in Myanmar zu thematisieren und nach Lösungen zu suchen. Diese "informellen Konsultationen" sind für Dezember geplant, um einen Weg aus der Spirale aus Chaos und Gewalt in Myanmar zu finden. Seit dem Militärputsch im Februar 2021, der zur Entmachtung der damaligen Regierungschefin Aung San Suu Kyi führte, steuert die Militärjunta das Land mit harter Hand.
Unterdessen treffen sich die Staats- und Regierungschefs der zehn Asean-Länder in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, zu ihrem jährlichen Gipfel. In diesem Jahr führt Laos den Vorsitz des Bündnisses. Zentrale Themen der Auflistungen sind die Krise in Myanmar sowie die Spannungen im Südchinesischen Meer. Hochrangige Politiker wie US-Außenminister Antony Blinken, der chinesische Ministerpräsident Li Qiang, der russische Außenminister Sergej Lawrow und UN-Generalsekretär Antonio Guterres nehmen an den Beratungen teil.
Thailands Premierministerin Paetongtarn Shinawatra appellierte an die Asean-Mitglieder, eine "gemeinsame Botschaft" an Myanmar zu übermitteln, die Gewalt zu beenden und den Dialog zu suchen. Wie von der malaysischen Nachrichtenagentur Bernama berichtet, haben sich die Asean-Teilnehmer auf das Sondertreffen in Thailand verständigt. Wer Myanmar dabei vertreten soll, ist noch offen, da Junta-Chef Min Aung Hlaing erneut nicht zum Asean-Gipfel eingeladen wurde. Anstelle dessen entsandte die Militärregierung einen hochrangigen Beamten.
Die Rebellengruppen in Myanmar rücken weiter vor und die Bevölkerung leidet unter der Gewalt des Militärs. Dies erschwert die Vermittlungsversuche der Nachbarstaaten. Ein bereits 2021 vereinbarter Fünf-Punkte-Plan, der ein sofortiges Ende der Gewalt und einen Dialog aller Konfliktparteien vorsieht, hat bis heute noch keine Fortschritte erzielen können, da die Junta bisher keinen Willen zur Umsetzung gezeigt hat.