Der Rücktritt von Lord Rose als Vorsitzender des britischen Supermarktriesen Asda markiert einen weiteren Rückschlag für das Unternehmen, das sich bereits mit sinkenden Marktanteilen konfrontiert sieht. Die Ernennung von Allan Leighton als Nachfolger wird zwar als geschickte Übergabe von einem erfahrenen Einzelhandelsfachmann zum nächsten dargestellt, doch es bestehen Zweifel an dieser Darstellung.
Interessanterweise wurde die Umbesetzung bekannt, bevor Asda die Chance hatte, dies offiziell zu verkünden. Trotz der Beteuerung, dass Rose nie beabsichtigt hatte, über das Jahr 2025 hinaus zu bleiben, wirkt sein Abschied verfrüht. Besonderes Aufsehen erregte seine kürzliche Äußerung gegenüber The Telegraph, in der er seine Verlegenheit über die jüngsten Leistungen des Unternehmens zum Ausdruck brachte. Diese Offenheit könnte bei den private Equity-Besitzern von TDR Capital auf wenig Gegenliebe gestoßen sein.
Es stellt sich die Frage, ob Rose nach nur drei Monaten an der Spitze des Unternehmens genug gesehen hat, um zu dem Schluss zu kommen, dass ihm eine kaum lösbare Aufgabe übertragen wurde. Trotz des Verlusts von Rose könnte Leighton, der in den späten 1990er Jahren bereits maßgeblich zu Asdas Erholung beitrug, eine positive Wirkung entfalten.
Jedoch steht Asda aufgrund eines zunehmend besorgniserregenden Schuldenbergs von fast 6 Milliarden Pfund unter massivem Druck. Die Übernahme durch TDR Capital und die Issa-Brüder hat das Unternehmen in eine finanzielle Zwickmühle geführt, von der es derzeit keinen offensichtlichen Ausweg gibt. Es scheint fraglich, ob Asda und seine Eigentümer bereit sind, die Schwere der finanziellen Lage anzuerkennen.
Ein Eingeständnis der Schwierigkeiten würde nicht nur einen schwerwiegenden Fehler aufseiten TDRs offenbaren, sondern auch Zweifel an der gesamten Praxis der Private-Equity-Übernahmen aufwerfen. Anstatt das Modell zu hinterfragen, bleibt es für Investoren günstiger, gescheiterte Projekte als Ausnahmen darzustellen und äußere Umstände für finanzielle Schwierigkeiten verantwortlich zu machen.