26. November, 2024

Technologie

Artemis-Mondprogramm der NASA verzögert sich weiter

Artemis-Mondprogramm der NASA verzögert sich weiter

Das "Artemis"-Mondprogramm der NASA erfährt eine weitere Verzögerung. Bei einer Pressekonferenz teilte die US-Raumfahrtbehörde mit, dass die für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung "Artemis 2" auf September 2025 verschoben wird. Die darauf folgende geplante bemannte Mondlandung "Artemis 3" wird entsprechend für September 2026 geplant. Die weitere Mondlandung "Artemis 4" bleibt für September 2028 angestrebt.

Nasa-Chef Bill Nelson betonte, dass Sicherheit für das Artemis-Mondprogramm höchste Priorität habe. Daher möchte man den Teams mehr Zeit geben, um an den aktuellen Herausforderungen zu arbeiten. Unter anderem muss das Hitze-Schutzschild der "Orion"-Kapsel überarbeitet werden. Die Europäische Raumfahrtagentur (ESA), die für das "Orion"-Raumschiff das Europäische Servicemodul (ESM) beisteuert, ist laut eigenen Angaben nicht am Problem beteiligt.

Europas früherer Raumfahrtchef, Jan Wörner, sagte, dass Raumfahrt anspruchsvoll und potenziell gefährlich sei. Früher hätte man sich von einem "Space Race" zu hohen Risiken treiben lassen, aber diese Ära sei vorbei. Es sei vernünftig, den Start zu verschieben, wenn Schwierigkeiten erkannt werden, insbesondere bei der astronautischen Raumfahrt, so der ehemalige Präsident der ESA.

Ursprünglich war im Artemis-Mondprogramm geplant, dass die Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor Glover und Reid Wiseman sowie der kanadische Raumfahrer Jeremy Hansen im November 2024 mit der "Orion"-Kapsel rund zehn Tage lang um den Mond herum fliegen sollten. Sie wären die ersten vier Raumfahrer in der Nähe des Mondes seit der "Apollo 17"-Mission im Jahr 1972 gewesen.

Das Raketensystem "Space Launch System" und die Kapsel "Orion" wurden Ende 2022 erstmals unbemannt erfolgreich getestet. Rund ein Jahr nach "Artemis 2" sollte "Artemis 3" mit einer weiteren bemannten Mondlandung folgen.

Das "Artemis"-Programm hat als Ziel, erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen zu lassen. Ursprünglich war dies bis 2024 geplant, Experten hatten jedoch von Beginn an Zweifel an dieser Zeitplanung geäußert. Die ESA und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind am "Artemis"-Programm beteiligt.

Die letzte bemannte Mondlandung fand vor rund 50 Jahren mit der "Apollo 17"-Mission statt. Bislang haben die USA als einziges Land mit den "Apollo"-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond gebracht.

Bereits zu Beginn dieser Woche musste die NASA einen Rückschlag hinnehmen, als eine von ihnen unterstützte private US-Raumfahrtmission zur ersten kommerziellen Landung auf dem Mond scheiterte. Die Kapsel "Peregrine" des Unternehmens Astrobotic aus Pittsburgh konnte zwar erfolgreich vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral starten, hatte jedoch Probleme mit dem Antriebssystem, wodurch die geplante Mondlandung unmöglich wurde.

Die NASA arbeitet immer intensiver mit kommerziellen Anbietern zusammen, da sich dies als effizienter und letztendlich kostensparender Weg erwiesen hat. Bei der "Peregrine Mission 1" konnten Privatpersonen Platz für den Transport von Material zum Mond in dem 1,9 Meter hohen und 2,5 Meter durchmessenden Lander kaufen.

Im April 2023 scheiterte bereits eine ähnliche Mondmission eines japanischen Unternehmens, Ispace, aufgrund einer fehlerhaften Höhenberechnung beim Landeversuch.

China hingegen war zuletzt erfolgreicher in Sachen Mondmission. Seit 2013 konnte das Land drei unbemannte Mondlander erfolgreich auf der Oberfläche des Erdtrabanten landen, mit Plänen für einen weiteren Lander in diesem Jahr.