29. November, 2024

Märkte

Argentinischer Weizen: Eine Renaissance am chinesischen Markt?

Argentinischer Weizen: Eine Renaissance am chinesischen Markt?

Argentinien steht vor einem potenziell bedeutenden Markteintritt in China, da Weizenhändler des Landes seit den 1990er Jahren erstmals bedeutende Verträge anstreben. Dies erfolgt im Kontext jüngster Genehmigungen aus Peking für den Import argentinischen Weizens, wie Gustavo Idigoras, Präsident der einflussreichen Handelsgruppe Ciara-Cec, mitteilt. Eine ähnliche Erlaubnis für argentinischen Mais liegt bereits vor, doch konkrete Lieferungen sind bisher noch nicht erfolgt. Inmitten einer bevorstehenden Rekordernte ist Argentinien als einer der bedeutendsten Weizenexporteure weltweit im Aufschwung. Gleichzeitig drohen durch die Ankündigungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump neue Zölle, was südamerikanische Exporteure in Erwartung neuer Chancen hoffen lässt. In der südlichen Provinz Buenos Aires, dem Herz der argentinischen Weizenproduktion, erwartet man mit Spannung die bevorstehende Ernte. Hier werden 18 % mehr als im Vorjahr, ganze 3,9 Millionen Tonnen Weizen, prognostiziert. Damit leistet die Region einen wichtigen Beitrag zur Erholung der Produktion, unterstützt durch das Abklingen des Klimasystems La Niña und die wirtschaftlichen Reformen des libertären Präsidenten Javier Milei. Die USA prognostizieren eine nationale Weizenernte von 17,5 Millionen Tonnen, verglichen mit 15,9 Millionen im letzten Jahr. In der globalen Handelslandschaft könnte China zu einem bedeutenden Abnehmer für argentinischen Weizen werden, falls ein drohender Handelskrieg zwischen den USA und China tatsächlich ausbricht. Dass Brasilien im Zuge von Trumps erster Handelsauseinandersetzung seine Stellung als Agrarmacht ausbaute, lässt auf eine erneute Möglichkeit für Südamerika schließen, so Idigoras. Argentinische Exporteure bemühen sich derzeit intensiv um die Senkung der weitreichenden Exportzölle, die zwischen 12 % und 33 % liegen und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes beeinträchtigen. Doch Präsident Mileis finanzpolitische Ziele stehen einer baldigen Reduzierung noch im Wege.