Investoren, die auf den argentinischen Präsidenten Javier Milei gesetzt haben, zeigen sich optimistisch und investieren weiter in argentinische Aktien und Anleihen, obwohl diese Rekordwerte erreicht haben. Milei, der vor einem Jahr die Präsidentschaft erwarb, hat sich dazu verpflichtet, die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas durch drastische Ausgabenkürzungen und ein Ende des massiven Gelddruckens zu reformieren. Trotz seiner unkonventionellen Kampagne, die das Vertrauen vieler Argentinier gewann, konnte Milei eine wichtige Reform vorantreiben, die erhebliche Ausgabenkürzungen umfasste. Kürzlich verzeichnete die Regierung den zehnten aufeinanderfolgenden monatlichen Primärüberschuss. Eine umfassende Steueramnestie spülte beträchtliche 18 Milliarden US-Dollar in lokale Banken. Graham Stock von RBC Global Asset Management betont, dass die rigiden Maßnahmen der neuen Verwaltung bei Anlegern auf Zustimmung stoßen. Überraschend sei, dass die Bevölkerung ebenfalls Unterstützung signalisiert, was Mileis Beliebtheit erklärt. Diese Entwicklung ist bemerkenswert angesichts der umfangreichen Ausgabenkürzungen. Doch während die Aktienmärkte florieren, wird das Land weiterhin von einer dreistelligen Inflation herausgefordert, was das Leben für viele Argentinier erschwert, von denen über die Hälfte in Armut lebt. Präsident Mileis Politik zieht Parallelen zu früheren Regierungen, doch Experten sind skeptisch, ob sich die Vergangenheit wiederholt. Thomas Haugaard von Janus Henderson sieht ein Potenzial, dass die Regierungsmaßnahmen zum gewünschten wirtschaftlichen Wandel führen könnten, ohne größere Unruhen hervorzurufen. Mit dem Blick auf die Zwischenwahlen 2025, bei denen wesentliche politische Weichen gestellt werden, bleibt entscheidend, ob Milei an seiner Popularität festhalten kann. Ein kürzliches Treffen mit dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump könnte Argentinien zudem zusätzlichen Rückenwind international verschaffen. Bis zur nächsten Phase der Zahlungen an den IWF, die sich 2025 auf rund drei Milliarden Dollar belaufen und bis 2028 jährlich steigen, bleibt der Aufbau von Dollarreserven eine zentrale Herausforderung für die argentinische Wirtschaft. Die Genehmigung eines 57 Milliarden Dollar schweren IWF-Programms während der ersten Trump-Präsidentschaft bietet jedoch Zuversicht.