05. Februar, 2025

Politik

Argentiniens Austritt aus der WHO: Ein weiteres Signal der Unzufriedenheit

Argentiniens Austritt aus der WHO: Ein weiteres Signal der Unzufriedenheit

Argentinien hat sich dazu entschlossen, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Rücken zu kehren. Präsident Javier Milei hat Außenminister Gerardo Werthein den Rückzug des Landes angewiesen. Regierungssprecher Manuel Adorni erklärte, dass tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich des Gesundheitsmanagements während der Corona-Pandemie zu dieser Entscheidung führten.

In den USA hatte bereits Präsident Donald Trump den Austritt des Landes verkündet und damit ein Loch in das WHO-Budget gerissen, da die USA rund 18 Prozent der finanziellen Mittel bereitstellte. Argentinien hingegen, dessen Wirtschaft derzeit schwächelt, trug nur einen minimalen Pflichtbeitrag von acht Millionen Dollar bei, verglichen mit den 260 Millionen Dollar der USA. Die finanzielle Auswirkung für die WHO ist somit begrenzt, jedoch sorgt der symbolische Schritt für Aufsehen.

Die USA unterstützten die WHO darüber hinaus jährlich mit hohen Summen für Gesundheitsprogramme, worauf Argentinien bislang verzichtete. Trotzdem entfaltet die Entscheidung Argentiniens eine verheerende Signalwirkung: Von den insgesamt 194 Mitgliedsstaaten der WHO sind nahezu alle Länder der Welt vertreten, darunter auch Nordkorea. Weitere Austritte könnten das UN-Konzept eines multilateralen Umgangs mit globalen Herausforderungen erschüttern.

Adorni betonte, dass Argentinien nicht zulassen werde, dass internationale Organisationen sich in die nationale Souveränität, insbesondere die Gesundheit, des Landes einmischen. Dies ermögliche mehr Flexibilität und eine bessere Nutzung von Ressourcen, die speziell auf die nationalen Bedürfnisse abgestimmt seien. Auch Trump äußerte sich in der Vergangenheit kritisch zur WHO und beklagte, die Organisation habe unzureichend auf die Pandemie reagiert und die USA mit überhöhten Beitragsforderungen belastet.

Während der Pandemie hatte Argentinien strenge Maßnahmen implementiert, die zu den weltweit längsten Ausgangsbeschränkungen führten. Die Mitglieder der argentinischen Bevölkerung durften zeitweise ihre Wohnungen nur für notwendige Besorgungen und Arztbesuche verlassen.