Die argentinische Zentralbank hat angekündigt, die Abwertung des Peso auf ein Prozent pro Monat zu verlangsamen. Diese Anpassung folgt auf aktuelle Inflationsdaten, die den Weg für diese Politikänderung ebnen. Der Schritt markiert die erste bedeutende Währungsanpassung unter Präsident Javier Milei seit seinem Amtsantritt. Der Präsident und seine Regierung hatten im November zugesagt, die Abwertungsrate auf ein Prozent zu verlangsamen, sollte die Inflation bis Ende 2024 auf einem gleichbleibenden Niveau verharren. Der aktuelle Anstieg der Verbraucherpreise lag im Dezember bei 2,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat, womit der monatliche Preisanstieg zum dritten Mal in Folge unter drei Prozent fiel. Die Entscheidung der Zentralbank sieht den Wechselkurs weiterhin als ergänzendes Mittel zur Kontrolle der Inflationserwartungen. Präsident Milei genießt angesichts der bevorstehenden Zwischenwahlen im Oktober hohes Ansehen, da es ihm gelungen ist, die jährliche Inflation zu senken und den Wechselkurs stabil zu halten. Dennoch birgt jede Änderung der Währungspolitik das Risiko, die Inflation anzukurbeln und die Beliebtheit seiner Partei zu gefährden. Während ihn Märkte für seine wirtschaftlichen Erfolge loben, warnen Ökonomen davor, dass die derzeitige Währungspolitik den Peso überbewertet und zu abrupten Abwertungen führen könnte, wie sie in der Vergangenheit politische Unruhen verursachten. Milei plant langfristig eine Hinwendung zu einem „flexiblen Wechselkurs“, sobald er die Währungskontrollen im Jahr 2025 aufhebt. Sein Team erwägt zudem die Einführung eines gesteuerten Wechselkurses – eines sogenannten "dirty float" – nachdem die Kontrollen gelockert werden.