17. Januar, 2025

Wirtschaft

Argentinien schreibt Geschichte: Haushaltsüberschuss erstmals seit 2010

Argentinien schreibt Geschichte: Haushaltsüberschuss erstmals seit 2010

Argentinien überrascht mit einer wirtschaftlichen Kehrtwende: Zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt weist das Land einen Haushaltsüberschuss aus. Laut dem Wirtschaftsministerium in Buenos Aires konnten im Jahr 2024 Mehreinnahmen in Höhe von umgerechnet 1,6 Milliarden Euro generiert werden, was einem Anteil von 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Nach Jahren exzessiver Ausgaben und erheblicher Verschuldung beim Internationalen Währungsfonds (IWF) setzt Präsident Javier Milei einen rigorosen Sparkurs um. Sein Leitsatz "No hay plata" (Es gibt kein Geld) reflektiert die harte finanzpolitische Linie. Wesentlich zur Erreichung des Überschusses beigetragen hat die Kürzung öffentlicher Ausgaben in Bereichen wie Bau, Subventionen und Renten. Auf der Einnahmenseite führten diverse Sondereffekte zu einem temporären Plus, dessen Wiederkehr jedoch fraglich bleibt. Milei's Sparkurs zeigt aber auch Schattenseiten: Die Inflationsrate halbierte sich zwar auf 117,8 Prozent, doch setzte der eingeschlagene Weg der wirtschaftlichen Leistung und dem Konsum erheblich zu. Der IWF prognostiziert einen Rückgang der Wirtschaftskraft um 3,5 Prozent für 2024, während die Regierung weiterhin optimistisch ein Wachstum von fünf Prozent anstrebt.