Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat dem libertären Populisten Javier Milei zu dessen Sieg bei der Präsidentenwahl in Argentinien gratuliert. 'Die ganze Welt hat zugeschaut! Ich bin sehr stolz auf Sie. Sie werden Ihr Land umkrempeln und Argentinien wirklich wieder großartig machen!', schrieb Trump in der Nacht zum Montag in dem von ihm mitbegründeten sozialen Netzwerk Truth Social. Damit spielte Trump auf sein eigenes Wahlkampfmotto, 'Macht Amerika wieder großartig', an.
Milei, der Kandidat der Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran), gewann die Präsidentenwahl in Argentinien am Sonntag klar gegen Wirtschaftsminister Sergio Massa von der linken Unión por la Patria (Union für das Vaterland). Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise verspricht der selbst ernannte 'Anarchokapitalist' Milei eine radikale Kehrtwende: Er will den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einführen, die Zentralbank sowie viele Ministerien abschaffen und die Sozialausgaben kürzen.
Der Wahlsieg von Milei bedeutet einen deutlichen Kurswechsel für Argentinien. Bisherige Regierungen haben eher eine interventionistische Wirtschaftspolitik verfolgt, was zu einer hohen Inflation und mehreren Währungskrisen führte. Milei hingegen tritt dafür ein, den Markt weitgehend sich selbst zu überlassen und auf staatliche Eingriffe zu verzichten.
Die Investoren reagierten positiv auf den Wahlsieg von Milei. Die Aktien der argentinischen Firmen YPF, Banco Macro und Tenaris legten nach der Bekanntgabe des Ergebnisses um jeweils 5 Prozent zu. Auch der argentinische Peso konnte gegenüber dem US-Dollar leicht zulegen.
Experten warnen jedoch vor den Risiken einer zu radikalen Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Ein großer Teil der Bevölkerung ist von Sozialausgaben abhängig und könnte von den Kürzungen stark betroffen sein. Zudem könnte es zu turbulenten Phasen an den Finanzmärkten kommen, wenn die Zentralbank abgeschafft wird und der US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt wird.
Es bleibt abzuwarten, wie Milei seinen Worten Taten folgen lassen wird. Die Welt schaut gespannt auf den Antritt des neuen argentinischen Präsidenten und hofft auf eine Stabilisierung der Wirtschaft des südamerikanischen Landes.