14. November, 2024

Wirtschaft

Archer Aviation hebt ab: Ein turbulenter Flug in die Zukunft der urbanen Mobilität

Archer Aviation hebt ab: Ein turbulenter Flug in die Zukunft der urbanen Mobilität

Die Aktie von Archer Aviation hat in jüngster Zeit einen fulminanten Anstieg von 22 Prozent verzeichnet. Auslöser dieser positiven Entwicklung ist die gesteigerte Begeisterung der Investoren für wachstumsstarke Unternehmen im Umfeld sinkender Zinssätze durch die Federal Reserve und der beispiellosen Höhenflüge des S&P 500. Archer Aviation, das 2021 durch eine SPAC-Fusion an die Börse ging, war bislang ein wenig ins Straucheln geraten. Doch nun scheint das Unternehmen auf einem Comeback-Kurs zu sein.

Der derzeit niedrige Aktienkurs von nur 3,92 US-Dollar weckt die Neugier auf das Potenzial dieses aufstrebenden Mobilitätsdisruptors. Könnte Archer Aviation zur unübersehbaren Chance beim nächsten Bullenmarkt avancieren? Besonders in urbanen Gebieten, in denen Staus ein alltägliches Ärgernis darstellen, verspricht Archer mit seinen elektrisch betriebenen senkrecht startenden und landenden Flugtaxis eine revolutionäre Lösung. Die Fahrzeuge sollen Menschen über den Stadtverkehr hinweg transportieren und gleichzeitig die Straßen entlasten.

Archer verspricht auf seiner Website, dass Kunden in weniger als zehn Minuten von der Innenstadt Manhattans zum Flughafen Newark gelangen können – ein Weg, der normalerweise eine Stunde oder mehr in Anspruch nimmt. Dieser Zeitsprung stellt für viele zahlungskräftige Kunden einen erheblichen Mehrwert dar.

In der Realität sieht es derzeit jedoch noch anders aus: Bisher hat Archer Aviation noch keinen kommerziellen Betrieb seiner Flugtaxis aufgenommen. Nachdem zahlreiche Tests mit der Federal Aviation Administration bestanden wurden, plant das Unternehmen, die Produktion ab 2025 hochzufahren. Wann die Flugtaxi-Dienste in Städten verfügbar sein werden, bleibt allerdings unklar.

Aus der Perspektive der Investoren bedeutet dies, dass es noch einige Jahre bis zur kommerziellen Nutzung dauern könnte. Archers aktuell fehlende Einnahmegenerierung und die hohen Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Produktionsstätten schlagen sich in negativen Cashflows nieder. In den letzten 12 Monaten hat das Unternehmen 380 Millionen US-Dollar an freiem Cashflow verbrannt und besitzt noch Mittel in Höhe von über 500 Millionen US-Dollar – genug für etwa ein weiteres Jahr Betrieb.

Trotz der finanziellen Herausforderungen verfügt Archer Aviation über ein beeindruckendes Auftragsbuch von mehr als 6 Milliarden US-Dollar. Bestellungen aus Regionen wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA und Japan verdeutlichen das immense Nachfragepotenzial. Die Herausforderungen des Unternehmens liegen weniger in der Nachfrage als vielmehr in der Zulassung, dem Angebot und den finanziellen Ressourcen.