23. November, 2024

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Archegos-Gründer Bill Hwang zu 18 Jahren Haft verurteilt

Archegos-Gründer Bill Hwang zu 18 Jahren Haft verurteilt

Der Gründer von Archegos Capital Management, Bill Hwang, wurde zu einer 18-jährigen Haftstrafe verurteilt. Dies ist das Ergebnis eines spektakulären Falls von Betrug und Marktmanipulation, der die Finanzwelt seit dem Zusammenbruch seines 36 Milliarden Dollar schweren Family Office im Jahr 2021 in Atem hält. Die Entscheidung des US-Bezirksrichters Alvin Hellerstein fiel in New York, wobei das Strafmaß etwas unter den von den Staatsanwälten geforderten 21 Jahren liegt. Hwangs Verteidigung hatte ursprünglich gefordert, dass er gar nicht ins Gefängnis müsse.

Während der Verhandlung hob Richter Hellerstein hervor, dass die durch Hwangs Handlungen verursachten Verluste größer seien als je zuvor in seiner Zeit als Richter erlebt. Der Verurteilte selbst zeigte wenig Regung, wandte sich jedoch kurz an seine Frau Becky, die im Publikum saß. Hwang wurde bereits im Juli schuldig gesprochen, ein System zur Täuschung von Bankpartnern orchestriert zu haben, was zu unvorstellbarem Handelsvolumen und einer Überbewertung seines Portfolios führte, bis sich dieser überdimensionierte Wert in Luft auflöste. Der Kollaps trug insbesondere zum Niedergang von Credit Suisse bei und verursachte bei Morgan Stanley, UBS und Nomura erhebliche Verluste.

Richter Hellerstein machte im Verlauf der Anhörung deutlich, dass er härtere Maßnahmen für Hwang plant, und kritisierte dessen Wunsch nach Straffreiheit als „vollständig absurd“. Er zog Parallelen zum FTX-Gründer Sam Bankman-Fried, der für einen ähnlichen Betrugsfall zu 25 Jahren verurteilt wurde.

Hellerstein wies auch auf Hwangs "bescheidenen" Lebensstil und Wohltätigkeitsarbeit hin, jedoch zeigte er sich skeptisch und erwähnte ein neues Apartment in Hudson Yards. Hwang äußerte sich nur kurz und drückte sein "tiefes Bedauern" über die Vorfälle bei Archegos aus.

Seitens der Staatsanwaltschaft argumentierte Andrew Thomas für eine harte Strafe, da Hwang ein Wiederholungstäter sei. Sein früherer Hedgefonds Tiger Asia bekannte sich 2012 des Insiderhandels schuldig. Richter Hellerstein berücksichtigte dies in seinem Urteil und verwarf Hwangs Behauptung, seine Handlungen hätten die Verluste der Banken nicht eindeutig beeinflusst.