26. November, 2024

Grün

ArcelorMittal kritisiert EU für zögerlichen Fortschritt bei grüner Stahlerzeugung

ArcelorMittal kritisiert EU für zögerlichen Fortschritt bei grüner Stahlerzeugung

ArcelorMittal, der zweitgrößte Stahlproduzent der Welt, hat seine ambitionierten Pläne für umweltfreundlichere Stahlproduktion in Europa auf Eis gelegt. Grund hierfür sei der fehlende Fortschritt seitens der EU-Politik zur Unterstützung der Transition. Das Unternehmen plante, seine Hochöfen durch wasserstoffbetriebene, emissionsärmere Alternativen zu ersetzen, doch die erhoffte Unterstützung in Form von günstigen politischen, technologischen und marktwirtschaftlichen Entwicklungen blieb bislang aus.

ArcelorMittal hatte vorgesehen, Übergangsweise Erdgas zu nutzen, bis grüner Wasserstoff wettbewerbsfähig wird. Doch die Politik, Energie- und Marktsituation in Europa entwickelten sich nicht wie gewünscht. Als weitere Gründe nannte der Konzern Schwächen im geplanten CO2-Grenzausgleich für Importe und die Notwendigkeit von Handelsschutzmaßnahmen gegen günstige Importe aus China.

Aditya Mittal, CEO des Unternehmens, betonte die Dankbarkeit gegenüber den bisherigen Unterstützungen der Regierung, machte jedoch deutlich, dass weitere politische Initiativen erforderlich seien, um mehr Investitionen zu ermöglichen. Er sagte auch, dass positive politische Entwicklungen für 2025 erwartet würden, insbesondere im Zuge einer Überprüfung des CO2-Grenzausgleichsmechanismus.

Gegenspieler wie Deutschlands Thyssenkrupp kündigen angesichts der Herausforderungen im internationalen Wettbewerb ebenfalls Anpassungen an, darunter auch personelle Einschnitte. Mit China als globalem Spitzenproduzenten, der die Märkte dieses Jahr mit Stahl förmlich überschwemmt, sehen sich europäische Produzenten mit zunehmendem Preisdruck konfrontiert. Viele setzen auf Elektrobogenöfen, um die CO2-Emissionen zu reduzieren, in der Hoffnung, durch den Einsatz von "direct reduced iron" (DRI) langfristig klimaneutral werden zu können.

ArcelorMittal setzt trotzdem seine Pläne für den Bau eines Elektrobogenofens in Gijón, Spanien, fort und möchte die Produktion an zwei bestehenden Standorten im Land aufstocken. Das Fördergeld wird weiterhin eingeplant, da die Dekarbonisierungsbemühungen nicht gänzlich aufgegeben werden. Wie das Unternehmen betont, sei ein stützender regulatorischer Rahmen notwendig, um Vertrauen in die Dekarbonisierungsmaßnahmen zu schaffen und wettbewerbsfähig zu bleiben.