16. April, 2025

Wirtschaft

Arbeitsniederlegungen in Leipzig: DHL-Beschäftigte verlangen angemessene Bezahlung

Die Beschäftigten des DHL Hubs in Leipzig haben mit einem bemerkenswerten Warnstreik ihre Entschlossenheit verdeutlicht, bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechtere Bezahlung zu fordern. Die Auftaktkundgebung vereinte rund hundert Mitarbeiter, während im Laufe des Abends eine wachsende Zahl von mehreren hundert ihrer insgesamt 7.000 Kolleginnen und Kollegen am Standort im sächsischen Schkeuditz hinzukam. Dies teilte die Fachgewerkschaft DPVKOM unlängst mit.

Der Arbeitsausstand der Belegschaft führte zu erheblichen Verzögerungen bei der Bearbeitung und Auslieferung von Sendungen, was sich direkt auf die Postkunden auswirkte und die Dringlichkeit der Forderungen der Streikenden unterstrich. Über Stunden hinweg hielten die Beschäftigten an ihrem Streik fest, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Sie strebten damit eine Verbesserung ihrer Arbeitskonditionen und eine gerechte Entlohnung an.

Zentraler Punkt des Protests ist die Erwartung an die Arbeitgeber, zügig in Tarifverhandlungen einzutreten. Die Gewerkschaft DPVKOM fordert eine deutliche Gehaltsanhebung für alle Entgeltgruppen um 500 Euro, um das Lohngefälle zwischen Ost- und Westdeutschland auszugleichen. Ergänzt wird diese Forderung durch eine lineare Erhöhung der Gehälter um acht Prozent. Darüber hinaus steht eine Sonderzahlung in Höhe eines 13. Monatsgehalts auf der Agenda, während die angestrebte Vertragslaufzeit auf zwölf Monate angelegt ist.

Christina Dahlhaus, die Bundesvorsitzende der DPVKOM, kritisierte scharf die trotz gleicher Arbeitsleistung bestehenden Lohnunterschiede – ein Missstand, der auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht mehr hinnehmbar sei. Sie verwies auf signifikante Gehaltsdifferenzen von bis zu 700 Euro in bestimmten Entgeltgruppen und betonte, dass das derzeitige Einstiegsgehalt angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten in der Region Leipzig/Halle nicht mehr angemessen sei.

Der Streik in Leipzig könnte weitreichende Auswirkungen auf die Tarifverhandlungen in der Logistikbranche haben und möglicherweise als Impuls für weitere Protestaktionen in Deutschland dienen. Die Entschlossenheit der Beschäftigten, für gerechtere Bedingungen zu kämpfen, lässt darauf schließen, dass die Forderungen nach sozialen und wirtschaftlichen Verbesserungen nicht so leicht übergangen werden können.