14. November, 2024

Wirtschaft

Arbeitsniederlegungen in kanadischen Häfen kurz vor dem Ende

Arbeitsniederlegungen in kanadischen Häfen kurz vor dem Ende

Eine drohende Entspannung zeichnet sich im Konflikt um die Arbeitsniederlegungen in Kanadas größten Häfen ab. Arbeitsminister Steven MacKinnon hat sich an das kanadische Arbeitsbeziehungen-Gremium gewandt, um das Ende der Aussperrungen von Gewerkschaftsmitarbeitenden und die Wiederaufnahme der Hafenaktivitäten in Montreal sowie den Häfen von Vancouver und Prince Rupert in British Columbia anzuordnen. Damit einhergehen soll eine verbindliche Schlichtung der langanhaltenden Vertragsstreitigkeiten sowie die Verlängerung der aktuellen Tarifvereinbarungen bis zu neuen Abkommen.

Besonders betroffen sind die Häfen in Vancouver und Montreal, die entscheidende Rollen im Containerumschlag innerhalb Kanadas einnehmen. Auch am Hafen von Quebec eskaliert seit Längerem ein Arbeitskonflikt, der nun ebenfalls unter den Maßnahmen MacKinnons steht. Der Minister betonte, dass die Arbeitsniederlegungen die Lieferketten schwer belasten und fein austarierte Handelsbeziehungen sowie zahlreiche kanadische Arbeitsplätze gefährden.

Bereits zum zweiten Mal in jüngster Zeit greift die Regierung von Premierminister Justin Trudeau ein, um Arbeitsniederlegungen ein Ende zu setzen – im August endete ein Konflikt mit Mitarbeitenden von CN und CPKC, der vorübergehend das Schienennetz lahmgelegt hatte. Die Maritime Employers Association in Montreal begrüßte MacKinnons Entscheidung, zumal die Verhandlungen mit der kanadischen Gewerkschaft für öffentliche Angestellte (CUPE) in einer Sackgasse steckten.

In Quebec äußerte sich jedoch CUPE-Präsident Patrick Gloutney enttäuscht über die staatliche Intervention, die er als Einschränkung des verfassungsgemäßen Rechts auf kollektive Verhandlungen ansieht. Weder die Hafenverwaltung von Vancouver noch die maritime Arbeitgebervereinigung von British Columbia konnten die Dauer zur vollständigen Erholung von den Disruptionen absehen; in der Branche gelten drei bis vier Wochen pro Tag der Unterbrechungen als Richtwert.

Die Vancouver Fraser Port Authority betonte in einer Stellungnahme, der heutige Beschluss führe dazu, dass der Fokus auf der Zusammenarbeit mit allen Partnern innerhalb der Hafen-Community liege, um die vollständigen Hafenbetriebe so schnell wie möglich wiederherzustellen.