14. November, 2024

Wirtschaft

Arbeitsmarktwellen: Unsicherheiten und Wachstumsbremsen in Großbritannien

Arbeitsmarktwellen: Unsicherheiten und Wachstumsbremsen in Großbritannien

Die Arbeitslosenquote im Vereinigten Königreich ist gestiegen, während der Zuwachs bei den Gehältern langsamer wird. Zwischen Juli und September lag die Arbeitslosenquote bei 4,3%, ein Anstieg im Vergleich zu 4% im vorhergehenden Quartal. Trotz der abnehmenden Dynamik beim Lohnwachstum wächst das Gehalt weiterhin schneller als die Inflation.

Das Amt für nationale Statistik (ONS) weist jedoch darauf hin, dass man den aktuellen Arbeitsmarktdaten nicht zu viel Bedeutung beimessen sollte, da die Datenqualität durch Erhebungsmängel beeinträchtigt ist. Die Anzahl der offenen Stellen hat erneut abgenommen, was sich bereits seit über zwei Jahren fortsetzt. Dennoch bleibt sie leicht über dem Niveau vor der Pandemie.

Liz McKeown, Direktorin für wirtschaftliche Statistik beim ONS, hebt hervor, dass die vollständigen Zahlen auf eine weitergehende Entspannung des Arbeitsmarkts hindeuten. Das ONS hat jedoch einen geringeren Rücklauf bei seiner Arbeitsmarktumfrage festgestellt, was Zweifel an der Zuverlässigkeit der Daten schürt.

Diese Unsicherheiten beeinflussen auch die Entscheidungen der Bank of England, die kürzlich den Leitzins erneut gesenkt hat. Dies geschieht, während die Inflation mit 1,7% unter dem 2%-Ziel der Zentralbank liegt. Zudem belastet die Erhöhung von Sozialabgaben und des Mindestlohns die Unternehmenslandschaft. Supermärkte wie Asda und Sainsbury's sowie Marks and Spencer sprechen von steigenden Kosten, was sie zur Zurückhaltung bei Neueinstellungen zwingt.

Wirtschaftsexperten warnen davor, dass weitere Belastungen durch die Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung besonders Unternehmen im privaten Sektor treffen könnten. Alexandra Hall-Chen vom Institute of Directors kommentiert, dass die jüngsten Gesetze und Steuererhöhungen gravierende Auswirkungen auf die Einstellungsabsichten der Unternehmen haben.