Im vergangenen Jahr hat Deutschland zum ersten Mal seit dem pandemiegeprägten Jahr 2020 ein geringeres Arbeitszeitvolumen verzeichnet. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg wurde ein Rückgang von 0,1 Prozent auf insgesamt 61,37 Milliarden Stunden festgestellt. Trotz dieses Rückgangs in der geleisteten Gesamtarbeitszeit zeigt sich ein leichter Anstieg bei den Erwerbstätigenzahlen, die um 71.000 auf 42,31 Millionen angewachsen sind.
Interessanterweise gehen diese Veränderungen stark mit einem Boom der Teilzeitarbeit einher, die um 1,2 Prozent zulegte. Gleichzeitig ist die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 0,2 Prozent auf 25,58 Millionen gesunken. Die Teilzeitquote liegt nun bei 39,5 Prozent – ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte. Besonders stark betroffen sind jedoch die Selbstständigen, deren Zahl um 1,9 Prozent auf 3,77 Millionen gesunken ist.
Pro Erwerbstätigen fielen im Durchschnitt 1332 Arbeitsstunden an, was einem Rückgang von 3,5 Stunden im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch die Zahl der Überstunden hat abgenommen: Pro Kopf wurden 13,1 bezahlte und 15,1 unbezahlte Überstunden verzeichnet. Das sind 2,2 unbezahlte und 0,1 bezahlte Überstunden weniger als im Vorjahr, was auf eine neue Balance im Arbeitsalltag hindeutet.