31. März, 2025

Wirtschaft

Arbeitsmarkt unter Druck: Bundesagentur steckt in finanzieller Klemme

Arbeitsmarkt unter Druck: Bundesagentur steckt in finanzieller Klemme

Die derzeitige Flaute in der Konjunktur macht sich nun auch kräftig im Haushalt der Bundesagentur für Arbeit bemerkbar. Die unerwartet hohen Ausgaben für Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld und Insolvenzgeld übersteigen deutlich die ursprünglich angesetzten Budgets. Andrea Nahles, die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, sieht sich nun gezwungen, das angesparte Finanzpolster von 3,2 Milliarden Euro anzugreifen, um die laufenden Zahlungsverpflichtungen zu decken.

Der Arbeitsmarkt zeigt wenig Auftrieb. Erstmals seit März 2009 ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit in einem März so schwach ausgefallen; lediglich 22.000 Menschen fanden im Vergleich zum Vormonat neue Beschäftigung. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen liegt weiterhin bei nahezu drei Millionen, während die Arbeitslosenquote konstant bei 6,4 Prozent verharrt. Der Rückgang an offenen Stellen um 64.000 innerhalb eines Jahres verdeutlicht die schwache Nachfrage nach Arbeitskräften.

Parallel dazu wird bei der Kurzarbeit weiterhin ein leicht steigender Trend verzeichnet. Allein im Januar bezogen 240.000 Menschen konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Im Ausbildungssektor ist ebenfalls ein Rückgang bei den angebotenen Lehrstellen zu beobachten, obwohl die Zahl der Bewerber leicht zugenommen hat.

Achim Dercks von der Deutschen Industrie- und Handelskammer prognostiziert eine anhaltende Verschlechterung der Arbeitsmarktlage, während Martin Müller von KfW Research auf mittel- bis langfristige Herausforderungen durch einen drohenden Fachkräftemangel hinweist.

Trotz der schwierigen Lage bleiben Hoffnungen auf eine Erholung bestehen. Die Bundesagentur setzt auf einen ökonomischen Aufschwung Ende des Jahres oder Anfang 2026, getrieben durch staatliche Investitionen. Sollte dies eintreten, könnte der Arbeitsmarkt die dringend benötigte Kehrtwende erleben. Besondere Erfolge verzeichnet die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt, was von Nahles als positiver Impuls in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit bezeichnet wird.