Der deutsche Gesetzgeber steht vor der dringenden Aufgabe, negative Anreize auf dem Arbeitsmarkt zu verringern, um die Motivation der Arbeitnehmer zu steigern. Insbesondere in Situationen, in denen Menschen von Teilzeit- oder geringfügiger Beschäftigung zu vollzeitlichen oder besser bezahlten Anstellungen wechseln könnten, wird der Weg durch steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Hürden erschwert. Oft bleibt es für die Betroffenen wenig attraktiv, den nächsten Schritt zu gehen, da sie mit einer Erhöhung der Steuer- und Abgabenlast konfrontiert werden. Das Resultat ist, dass trotz gesteigerter Arbeitsleistungen nicht zwangsläufig mehr Netto vom Brutto im Geldbeutel bleibt. Dies entkräftet den Anreiz für Arbeitskräfte, sich weiter zu qualifizieren oder auf besser bezahlte Positionen hinzuarbeiten. Für viele Beschäftigte bedeutet dies, dass die Aussicht auf mehr Arbeit nicht mit einem finanziellen Mehrwert verbunden ist, was den Elan und die Bereitschaft, intensiver zu arbeiten, erheblich dämpfen kann. Um diesem Problem zu begegnen, sind Reformen gefordert, die die steuerlichen Lasten anpassen und somit die Motivation zu mehr Arbeit und Qualifikation erhöhen. Eine Neuausrichtung könnte die Wirtschaft stärken und die individuelle Leistungsbereitschaft fördern — letztlich ein Pluspunkt für den gesamten Arbeitsmarkt.