Der jüngste Bericht des Arbeitsministeriums der USA zeigt eine deutliche Verlangsamung im Jobwachstum, bedingt durch Hurrikanschäden und den andauernden Streik bei Boeing. Im Oktober konnte die Wirtschaft lediglich 12.000 saisonbereinigte Stellen schaffen, was einen starken Rückgang im Vergleich zu den 223.000 neu geschaffenen Stellen im September darstellt. Diese Zahlen lagen deutlich unter den Prognosen von Ökonomen, die noch mit einem Zuwachs von 100.000 Stellen gerechnet hatten.
Die Arbeitslosenquote verbleibt stabil bei 4,1 %, was mit den Erwartungen der Experten übereinstimmt. Zudem stiegen die durchschnittlichen Stundenlöhne im Jahresvergleich um vier Prozent an, was trotz der gedämpften Jobzuwächse einen positiven Indikator darstellt. Der gegenwärtige Rückgang in der Jobdynamik wird als vorübergehend eingeschätzt, insbesondere aufgrund der Einflüsse von Hurrikan Helene und Milton, die viele Arbeitnehmer im Südosten der USA arbeitslos machten. Hinzu kommt der Streik von 33.000 Boeing-Mitarbeitern, die seit Mitte September pausieren.
Die Ergebnisse bieten sowohl für politische Opportunitäten als auch Herausforderungen. Der ehemalige Präsident Donald Trump könnte die aktuelle Lage als Argument im Endspurt seiner Kampagne nutzen, während Vizepräsidentin Kamala Harris die weiterhin niedrige Arbeitslosenquote hervorheben kann. Die Federal Reserve hat unterdessen signalisiert, nächste Woche die Leitzinsspanne um einen Viertelpunkt zu senken, und das aktuelle Arbeitsmarktbild dürfte diesen Plan nicht beeinträchtigen.
Da die kommenden Monate weiterhin von wetter- und streikbedingten Schwankungen im Arbeitsmarkt geprägt sein könnten, bleibt die Herausforderung der Zentralbank, den tatsächlichen Zustand des Arbeitsmarktes präzise einzuschätzen. Einige Arbeitsplatzverluste durch Hurrikan Milton könnten sich erst in den November-Zahlen abzeichnen, während Rückkehrer an ihren Arbeitsplatz die Statistik wiederum positiv beeinflussen könnten.