05. Januar, 2025

Wirtschaft

Arbeitsmarkt im Dezember: Trübes Bild trotz Stabilisierung

Arbeitsmarkt im Dezember: Trübes Bild trotz Stabilisierung

Die Arbeitslosenzahl in Deutschland ist im Dezember um 33.000 auf insgesamt 2,807 Millionen Menschen gestiegen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) vermeldete. Dies bedeutet einen Anstieg von 170.000 Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,1 Prozentpunkte auf nun 6 Prozent. Laut der BA-Vorstandsvorsitzenden Andrea Nahles sind diese Entwicklungen typisch für die Winterpause am Arbeitsmarkt, die traditionell mit einem Anstieg von Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung einhergeht.

Diverse Ökonomen beleuchten die Lage am deutschen Arbeitsmarkt aus unterschiedlichen Perspektiven. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, kommentiert, dass der Arbeitsmarkt zunehmend düstere Aussichten bietet. Mit dem 24. Anstieg in Folge erreicht die Zahl der Arbeitslosen fast das Niveau während der Corona-Pandemie. Der Anstieg von Teilzeitbeschäftigungen relativiert die Meldungen über Höchstbeschäftigtenzahlen, wobei der Jobzuwachs hauptsächlich im öffentlichen Sektor erfolgt.

Auch Marc Schattenberg, Analyst der Deutschen Bank, zieht ein ernüchterndes Fazit: Die Arbeitslosigkeit stieg auf 6 Prozent und neben saisonalen Faktoren trug die schwache Konjunktur maßgeblich dazu bei. Trotz eines Rekordstandes bei den Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt 2024 prognostiziert er bestenfalls eine Stagnation für das laufende Jahr.

Claus Vistesen, Chefvolkswirt für die Eurozone bei Pantheon Macroeconomics, sieht hingegen eine Stabilisierung. Die Arbeitslosigkeit blieb Ende 2024 wider Erwarten stabil, was kurzfristig als positives Signal gewertet werden kann. Er warnt jedoch, dass bei weiterhin stagnierender Wirtschaft die Arbeitslosenquote bald wieder ansteigen könnte.