02. Januar, 2025

Wirtschaft

Arbeitsmarkt im Abwärtstrend: IAB-Arbeitsmarktbarometer auf Talfahrt

Arbeitsmarkt im Abwärtstrend: IAB-Arbeitsmarktbarometer auf Talfahrt

Der Arbeitsmarkt in Deutschland steht vor herausfordernden Zeiten. Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat erneut Bedenken geäußert, da das IAB-Arbeitsmarktbarometer im Dezember zum vierten Mal in Folge gesunken ist. Mit einem aktuellen Stand von 99,2 Punkten befindet sich der Index auf dem niedrigsten Niveau seit der Corona-Pandemie. IAB-Forscher Enzo Weber prognostiziert, dass die Arbeitslosigkeit auch zu Beginn des neuen Jahres weiter steigen wird, eine düstere Aussicht für den deutschen Arbeitsmarkt.

Der Index dient als Frühindikator und versucht, die zukünftigen Entwicklungen in Bezug auf Beschäftigung und saisonbereinigte Arbeitslosenzahlen zu prognostizieren. Die Komponente, die speziell die Vorhersagen für die Arbeitslosigkeit betrifft, fiel um weitere 0,2 Punkte auf 97,6 Punkte und signalisiert somit anhaltenden Pessimismus. Auch die Beschäftigungskomponente hat nachgegeben, sie sank um 0,3 Punkte auf 100,8 Punkte.

Weber weist zudem auf eine Spaltung im Arbeitsmarkt hin: Während Branchen wie Industrie, Bau und Zeitarbeit Verluste hinnehmen müssen, zeigen sich positive Entwicklungen im Gesundheitswesen, der Erziehung und im Verkehr. Insbesondere kleinere Betriebe verzeichnen eine rückläufige Beschäftigung, während die großen Unternehmen relativ unberührt bleiben.

Im November waren laut Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 2,77 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg von 168.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, kommentierte besorgt, dass sich die Entwicklung seit Herbst 2023 in die falsche Richtung bewegt.