18. September, 2024

Politik

Arbeitskonflikt: Marburger Bund ruft Ärzte zu Warnstreik in Hessen auf

Arbeitskonflikt: Marburger Bund ruft Ärzte zu Warnstreik in Hessen auf

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund unternimmt weitere Schritte im Streit um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter. Am kommenden Montag sollen in Hessen rund 50 kommunale Krankenhäuser bestreikt werden. Bundesweit sind etwa 60.000 Mediziner zum Warnstreik aufgefordert. Zwei Verhandlungsrunden mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden (VKA) blieben laut der Gewerkschaft bisher erfolglos.

Christian Schwark, Landesverbandsvorsitzender des Marburger Bundes Hessen, beklagt Blockaden und Verschleppung seitens der Arbeitgeber. „Wir begegnen nur Blockaden und Hindernissen“, kommentierte Schwark die stagnierenden Verhandlungen. Er fügte hinzu, dass wertvolle Zeit verschwendet werde, ohne erkennbare Fortschritte zu erzielen, und kritisierte die Hinhaltetaktik der Krankenhäuser scharf.

Die Gewerkschaft fordert eine lineare Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent innerhalb eines Jahres sowie eine Reform der Schicht- und Wechselschichtarbeit. Eine zentrale Kundgebung ist für Montag auf dem Römerberg in Frankfurt am Main geplant. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und der VKA findet am 17. und 18. September in Berlin statt.

Die Arbeitgeberseite hält die Forderungen für überzogen. „Es ist für uns schwer verständlich, dass die Ärztegewerkschaft in dieser prekären Situation zu Warnstreiks aufruft“, sagte VKA-Verhandlungsführer Dirk Köcher. Die Ärzte hätten erst im April 2024 eine Gehaltserhöhung um vier Prozent erhalten. Viele kommunale Krankenhäuser stünden finanziell mit dem Rücken zur Wand.

Um die notfallmäßige Versorgung der Patienten sicherzustellen, hat der Marburger Bund Hessen den betroffenen Krankenhäusern Notdienstvereinbarungen angeboten. Diese gewährleisten eine Mindestausstattung im ärztlichen Dienst, die den üblichen Wochenendbesetzungen entspricht.