03. Oktober, 2024

Wirtschaft

Arbeitskampf an der Küste: Longshoremen fordern kräftige Lohnerhöhung

Arbeitskampf an der Küste: Longshoremen fordern kräftige Lohnerhöhung

Harold J. Daggett, Präsident der International Longshoremen's Association (I.L.A.), hat einen Streik an den Häfen der Ost- und Golfküste initiiert, um deutliche Lohnerhöhungen für seine Mitglieder zu erreichen. Diese seien im Vergleich zu ihren westlichen Kollegen ins Hintertreffen geraten, so Daggett. Während der Pandemie erwirtschafteten internationale Konzerne erhebliche Gewinne, gegen die der Gewerkschaftsführer nun kämpft. Seine 47.000 Mitglieder seien für die Automobil-, Einzelhandels- und andere Industriezweige unverzichtbar, wodurch sie eine starke Verhandlungsposition haben, argumentiert er. Daggetts kontroverse Vergangenheit als angeblich mob-verbundener Gewerkschaftsfunktionär ist bekannt, aber er wurde von diesen Vorwürfen freigesprochen. Nun, als Präsident, verfolgt er resolut seine Ziele. Trotz seiner dominanten Führung, die in der Gewerkschaft typisch ist, und andauernder Fragen zur Rolle der organisierten Kriminalität, verliert er die Reputation nicht aus den Augen. Als dritter Generation dockworker zieht er in den Arbeitskampf, um bessere Löhne und großzügigere Renten für die weniger erfahrenen Mitglieder zu gewährleisten. Im Vergleich zur Westküsten-Gewerkschaft, welche für ihre demokratischere Kultur und verzeichneten Erfolge bekannt ist, hinkt die I.L.A. hinterher. Der aktuelle Stundenlohn liegt mit 39 Dollar deutlich unter dem Westküsten-Gegenstück, deren Löhne im neuen Vertrag auf bis zu 60,85 Dollar bis 2027 steigen sollen. Harold Daggett fordert für seine Mitglieder eine 61,5-prozentige Lohnerhöhung. Der Vorschlag der Arbeitgeber von knapp 50 Prozent über denselben Zeitraum sei unzureichend. Ein weiterer Streitpunkt sind die Rentenregelungen und die Automatisierung im Hafenbetrieb. Während im Westen vollautomatisierte Terminals erlaubt sind, kämpft die I.L.A. gegen technologische Veränderungen, die Arbeitsplätze bedrohen. Daggett verspricht, die Automatisierung zu verhindern, verriet jedoch bislang keine Details zur Umsetzung in einem neuen Vertrag. Die Rolle der organisierten Kriminalität bei der I.L.A. bleibt ein ungelöstes Thema. Berichte über Mafia-Implikationen innerhalb der Gewerkschaft datieren zurück bis in die 1940er Jahre und nährten Hollywood-Filme wie "On the Waterfront". Obwohl historische Kontrollmechanismen wie die Waterfront Commission von New York zuletzt abgeschafft wurden, warnen weiterhin FBI-Agenten vor dem Einfluss der Mafia auf die I.L.A.