Eine bemerkenswerte Verbesserung zeigt sich bei der Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in den deutschen Arbeitsmarkt. Laut einer aktuellen Analyse des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hat sich die Erwerbsquote dieser Gruppe, die bis Mitte 2022 Deutschland erreichte, nahezu verdoppelt. Sie stieg innerhalb von zwei Jahren von 16 auf 30 Prozent. Für die Studie wurden die Lebensumstände derselben Personen regelmäßig erfragt, was detaillierte Einblicke in die Entwicklung ermöglicht.
Trotz dieser positiven Entwicklung bestehen noch erhebliche Herausforderungen bei der Jobsuche der Ukrainer. Die wirtschaftliche Gesamtlage, aufwendige Verfahren zur Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen sowie bestehende Wohnsitzauflagen stellen Bauchschmerzen für Suchende dar. Des Weiteren offenbaren die Studienergebnisse, dass 30 Prozent der Befragten aktiv nach Arbeit suchen, jedoch besonders Mütter von Kleinkindern unterdurchschnittlich erfolgreich sind.
Gründe für die Zurückhaltung bei der Erwerbssuche sind vielfältig. Sprachliche Defizite sind dabei der häufigste Grund: Eine überwältigende Mehrheit von 92 Prozent der nicht arbeitssuchenden Teilnehmer besucht derzeit Sprachkurse oder hat noch keine ausreichenden Deutschkenntnisse. Auch familiäre Verpflichtungen, wie die Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen, werden von 37 Prozent als Hindernisse genannt.