07. Februar, 2025

Politik

Arbeitgeberverbände drängen zur Rentenreform: Ein heikler Balanceakt

Arbeitgeberverbände drängen zur Rentenreform: Ein heikler Balanceakt

In der hitzigen Vorwahlzeit fordern Deutschlands Arbeitgebervertreter eine Anpassung des Rentenalters basierend auf der Lebenserwartung. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger betonte, dass die sozialen Sicherungssysteme im aktuellen Bundestagswahlkampf vernachlässigt würden und plädierte für eine stabile Finanzierungsgrundlage durch die Dynamisierung des Rentenalters. Diskussionen dieser Art hatten bereits in der Vergangenheit für heftige Reaktionen gesorgt.

Die derzeitige Regelung sieht vor, dass das gesetzliche Rentenalter bis 2031 schrittweise auf 67 Jahre angehoben wird. Kritik an Dulgers Forderungen kommt unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der SPD. Anja Piel vom DGB bezeichnete die Vorstellungen der Arbeitgeber als wenig zukunftsorientiert und argumentierte, dass gute Arbeitsbedingungen entscheidend für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften seien.

Katja Mast von der SPD kritisierte die Vorschläge als Mangel an Alternativen zum Sozialabbau, und forderte stattdessen Impulse für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Dulger plädierte zudem für Anreize, die es Menschen ermöglichen sollen, auch über das Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten. Er betonte, dass eine Reform der Sozialsysteme notwendig sei, um den demografischen Herausforderungen gerecht zu werden.

Dulger sprach sich für eine Debatte aus, die das Renteneintrittsalter an die durchschnittliche Lebenserwartung koppelt. Dies und weitere Forderungen zielen ebenfalls auf die Begrenzung steigender Lohnzusatzkosten ab, die den Nettolohn der Beschäftigten schmälern. Auch forderte Dulger Reformen im Pflege- und Gesundheitssystem sowie eine Anpassung des Bürgergeldes, um eine gerechte Entlohnung von Arbeit gegenüber Nicht-Arbeit zu garantieren.