Apple hat auf einer Veranstaltung zwei neue Modelle der AirPods vorgestellt. Die AirPods 4 und die AirPods 4 mit aktiver Geräuschunterdrückung sind ab sofort vorbestellbar und ab dem 20. September im Handel erhältlich. Nach mehreren Tagen intensiver Tests haben wir erste Eindrücke gesammelt, die potenziellen Käufern helfen könnten.
Zu den Neuerungen der AirPods 4 gehören ein schlankeres und ergonomischeres Design sowie ein verkürzter Stiel von etwa zwei Zentimetern Länge. Die Klangqualität wurde mit verbessertem Bass optimiert, und die neuen Modelle unterstützen sowohl "Siri" als auch "Hey Siri" Sprachbefehle. Dank des H2-Chips von Apple können eingebaute Beschleunigungssensoren Anrufe durch Kopfschütteln entgegennehmen oder ablehnen. Zudem soll maschinelles Lernen zur Reduktion von Hintergrundgeräuschen und zur Verbesserung der Anrufklarheit beitragen.
Diese technologischen Fortschritte gehen jedoch zulasten der Batterielaufzeit: Die AirPods 4 bieten pro Ladung nur noch fünf Stunden, im Vergleich zu den sechs Stunden der Vorgängerversion. Erfreulich ist jedoch die Zertifizierung nach IP54 für Wasser- und Staubdichtigkeit sowie die Umstellung des Ladeanschlusses auf USB-C.
Die Modelle mit aktiver Geräuschunterdrückung sind 50 Dollar teurer und verfügen über zusätzliche Funktionen wie einen Transparenzmodus und eine Gesprächserkennung. Das Etui kann sowohl drahtlos als auch per USB-C geladen werden und verfügt über einen Lautsprecher, der bei der Verwendung der "Find My"-Funktion einen Signalton abgeben kann.
Die Hauptvorteile der AirPods 4 entfalten sich vor allem in Verbindung mit Apple-Geräten, da viele Verbesserungen wie die Schnellkopplung, Sprachbefehle und Headshake-Kommandos exklusiv für diese reserviert sind. Die Steuerungsmöglichkeiten an den Ohrhörern selbst sind hingegen stark eingeschränkt und umfassen lediglich das Abspielen/Anhalten von Musik, Anrufannahme/-beendigung, Siri-Aktivierung und den Wechsel zwischen ANC und Transparenzmodus.
In unserem Test zeigten sich die AirPods 4 insbesondere bei Musikgenres wie Rap, Hip-Hop und elektronischer Musik unterlegen, da die offenen Ohrhörer den Bass im Frequenzbereich unter 70 Hz nicht ausreichend wiedergeben können. Dies könnte für Bassliebhaber ein Kriterium sein, das gegen die neuen Modelle spricht.
Auch die Leistung der Geräuschunterdrückung konnte nicht überzeugen. Umweltgeräusche wie Stimmen, Verkehrslärm und Flugzeugmotoren werden nur teilweise gedämpft, wohingegen kontinuierliche, mittelfrequente Geräusche besser gefiltert werden. Wer empfindlich auf den sogenannten "Eardrum Suck" reagiert, könnte die neuen AirPods als unangenehm empfinden.
Ein Pluspunkt der neuen AirPods-Modelle ist jedoch der verbesserte Tragekomfort. Personen mit empfindlichen oder kleinen Ohren könnten die offenen Ohrhörer als angenehmer empfinden als herkömmliche Modelle mit Silikonspitzen. Der Passkomfort ist ebenfalls hoch, sodass sie beim Pendeln oder Joggen sicher im Ohr sitzen sollten.
Letztlich stellen die AirPods 4 eine Weiterentwicklung dar, doch die eingeschränkte Batterielaufzeit, die Klangqualität und die Leistungsfähigkeit der Geräuschunterdrückung entsprechen nicht ganz den Erwartungen angesichts der Preise von 130 beziehungsweise 180 Dollar.