Apple ist erneut zwischen die Fronten des US-chinesischen Handelsstreits geraten. Mit Trumps neuen Strafzöllen verteuern sich Einfuhren aus China um 10 Prozent – und Apple produziert dort fast all seine Geräte. Analysten erwarten zwar nur begrenzte Auswirkungen auf den Gewinn, doch das eigentliche Risiko liegt anderswo: Könnte Apple in den Sog eines eskalierenden Handelskriegs geraten?
Wie hart trifft Apple der Zollhammer?
Nach Berechnungen von JP Morgan stammen aktuell:
- 89 % aller iPhones
- 95 % aller iPads
- 55 % aller Apple Watches
aus chinesischen Werken. Das bedeutet: 80 Millionen Apple-Produkte pro Jahr könnten von den neuen Zöllen betroffen sein.
Die Bank of America schätzt, dass dies den Apple-Gewinn pro Aktie um rund ein Prozent drücken könnte – eine vergleichsweise geringe Belastung. Doch Analysten warnen: Sollte Trump die Zölle weiter anheben, könnte es für Apple kritisch werden.
Apple könnte die höheren Kosten durch Preiserhöhungen ausgleichen – bereits ein Aufschlag von 3 % würde ausreichen. Doch ob sich das Kunden gefallen lassen, ist fraglich.
Kann Cook wieder einen Trump-Deal aushandeln?
Apple-CEO Tim Cook hat eine enge Verbindung zu Trump. Schon in dessen erster Amtszeit konnte er Sonderregelungen für Apple aushandeln – im Gegenzug für Investitionen in den USA.
Analysten halten es daher für möglich, dass Cook erneut einen „Hinterzimmer-Deal“ verhandelt. Morningstar-Experte William Kerwin sagt dazu:
"US-Fabriken könnten diesmal wieder Teil eines Deals für eine Ausnahme sein."
Apple selbst hält sich bedeckt. Auf eine Anfrage zur Zollpolitik antwortete der Konzern nur, man werde die Entwicklung „aufmerksam beobachten“.
Die Verlagerung nach Indien – reicht das?
Apple hatte zuletzt begonnen, seine Produktion verstärkt nach Indien zu verlagern, um sich unabhängiger von China zu machen. Doch der Prozess ist langsam:
- Indien produziert erst einen Bruchteil der benötigten Geräte
- Die Qualität und Effizienz chinesischer Werke ist unschlagbar
- China bleibt Apples drittwichtigster Absatzmarkt
Langfristig könnte Apple mehr Fertigung aus China abziehen, doch für den Moment bleibt das Unternehmen extrem abhängig von den chinesischen Lieferketten.
Apple ist stark von China abhängig – und Trumps Zollpolitik könnte den Konzern erheblich treffen. Sollte der Handelskonflikt eskalieren, könnte das für Apple zur ernsthaften Belastung werden.