25. Februar, 2025

Unternehmen

Apple unter Druck: Investoren fordern Ende der DEI-Programme

Tech-Gigant verteidigt Diversitätsstrategie gegen konservative Aktionäre.

Apple unter Druck: Investoren fordern Ende der DEI-Programme
Während Konkurrenten wie Meta und Google ihre Diversitätsstrategien zurückfahren, hält Apple an seinen DEI-Initiativen fest. Doch konservative Investoren und politische Gegner fordern deren Abschaffung.

Apple steht vor einem Showdown mit seinen Investoren. Bei der jährlichen Hauptversammlung am Dienstag wird über einen Antrag abgestimmt, der das Ende der Diversity-, Equity- und Inclusion-Programme (DEI) des Konzerns fordert.

Hinter dem Vorstoß steht das konservative National Center for Public Policy Research, das sich auf Urteile des US Supreme Courts beruft und argumentiert, DEI-Maßnahmen könnten zu Diskriminierungsklagen führen.

Während Tech-Konkurrenten wie Meta, Google und Amazon ihre Programme bereits zurückfahren, hält Apple an seiner Strategie fest. Doch der politische Gegenwind wächst – und das Unternehmen riskiert Spannungen mit der US-Regierung.

Unternehmen zwischen Fortschritt und Rückschritt

In den USA spitzt sich die Auseinandersetzung um DEI-Programme zu. Während sie von vielen als essenziell für Chancengleichheit und Innovation angesehen werden, wächst der Widerstand konservativer Kreise.

Bei der Aktionärsversammlung könnte sich entscheiden, ob Apple weiterhin auf Vielfalt setzt – oder sich dem wachsenden Widerstand konservativer Kreise beugt.

Mit dem Antrag auf Apples Hauptversammlung wird die Frage aufgeworfen, ob der Konzern an seinen Werten festhält – oder sich dem politischen Druck beugt.

DEI in der Krise: Big Tech rudert zurück

Noch vor wenigen Jahren galt DEI als unantastbar in den Personalstrategien der großen Tech-Unternehmen. Jetzt zeigt sich ein anderes Bild:

  • Meta kündigte im Januar an, DEI-Programme deutlich zu reduzieren, mit Verweis auf „veränderte rechtliche Rahmenbedingungen“.
  • Google erklärte Anfang Februar, es werde keine Einstellungsziele mehr auf Basis von DEI-Kriterien festlegen.
  • Amazon entfernte kürzlich interne Hinweise auf DEI-Vorteile und reduzierte öffentliche Informationen zu seinen Initiativen.

Apple jedoch bleibt ein seltener Ausreißer unter den Tech-Giganten – bisher.

Kritik von konservativer Seite: Gefahr für Apples Geschäftsmodell?

Das National Center for Public Policy Research argumentiert, dass DEI-Programme nach aktuellen Supreme-Court-Urteilen in den USA rechtlich problematisch seien. Insbesondere der Vorwurf der „umgekehrten Diskriminierung“ könnte Apple angreifbar machen.

Ähnliche Klagen gegen Unternehmen wie Starbucks und Target zeigen, dass konservative Gruppen zunehmend bereit sind, den Rechtsweg zu beschreiten.

Für Apple stellt sich daher eine heikle Frage: Ist das Festhalten an DEI ein unternehmerischer Vorteil – oder ein Risiko?

Apple zwischen Politik und Wirtschaft

Die Unternehmensführung, allen voran CEO Tim Cook, hat sich in der Vergangenheit als Verfechter von Gleichberechtigung und Vielfalt positioniert. Doch politisch könnte dieser Kurs problematisch werden:

  • Donald Trump, der mit Beginn seiner zweiten Amtszeit verstärkt gegen „unnötige“ DEI-Ausgaben in Unternehmen wettert, könnte Apple ins Visier nehmen.
  • Blackrock, einer der größten Apple-Investoren, hat sich in der Vergangenheit zurückhaltend gegenüber aktivistischen DEI-Forderungen gezeigt.

Der Konzern muss nun abwägen: Ein Rückzug aus DEI könnte dem Unternehmen intern schaden, während das Festhalten daran externe Risiken birgt.

Investorenstreit: Was steht für Apple auf dem Spiel?

Die Abstimmung auf der Hauptversammlung dürfte ein entscheidender Moment für Apple werden. Sollte der Antrag gegen DEI unerwartet viel Unterstützung erhalten, könnte das ein Signal an andere Unternehmen sein, ihre Strategien zu überdenken. Doch selbst wenn die Mehrheit dagegen stimmt, bleibt der politische Druck bestehen.

Mit der Ankündigung, 20.000 neue Arbeitsplätze in den USA zu schaffen und 500 Milliarden Dollar zu investieren, versucht Apple, seine wirtschaftliche Bedeutung für das Land zu betonen. Doch ob dies ausreicht, um die politische Spannung zu entschärfen, bleibt abzuwarten.

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