Apple hat im abgelaufenen Geschäftsjahrquartal überraschend starke Umsätze mit neuen iPad-Modellen erzielt und damit die Erwartungen übertroffen. Der Gesamtumsatz stieg um 5% auf 85,8 Milliarden Dollar, wobei insbesondere die neuen iPad-Modelle das Wachstum vorantreiben konnten. Doch das erfreuliche Bild wird getrübt durch einen deutlichen Rückgang der Umsätze in China, die um 6,5% auf 14,7 Milliarden Dollar fielen, weit unter den von Analysten erwarteten 15,3 Milliarden Dollar.
Die Umsatzschwäche in China weckt erneut Befürchtungen, dass Apple in einem der wichtigsten Auslandsmärkte an Boden verliert, insbesondere angesichts des schärfer werdenden Wettbewerbs und der restriktiven Maßnahmen der chinesischen Regierung gegenüber ausländischer Technologie. Zudem hat sich das Wirtschaftswachstum in China weiter verlangsamt.
Apple führt einen Großteil des Rückgangs auf die Auswirkungen des starken Dollars zurück und betont, dass das Kerngeschäft in China gesünder sei als zuvor. Finanzchef Luca Maestri betonte im Gespräch mit Bloomberg Television, dass man sich trotz des harten Wettbewerbs im Smartphonemarkt innerhalb der Gesamtwirtschaft gut behaupten könne.
Vor diesem Hintergrund schwankte die Apple-Aktie nach der Bekanntgabe des Quartalsergebnisses stark, hatte jedoch im bisherigen Jahresverlauf bereits um 13% zugelegt, beflügelt durch Hoffnungen auf neue KI-Technologien. Apple plant, die Verkäufe im nächsten Quartal um ähnliche 5% zu steigern, wobei insbesondere der Servicebereich weiter zweistellig wachsen soll.
Erfreulich für das Unternehmen sind die Umsätze mit iPads, die um 24% auf 7,16 Milliarden Dollar stiegen und damit die Schätzungen von 6,6 Milliarden Dollar übertrafen. Dies lag auch an den im Mai eingeführten neuen iPad-Modellen, darunter das iPad Pro mit M4-Chip und ein schnelleres iPad Air. Die neuen Produkte und die Aussicht auf erweiterte Modelle mit schnelleren Prozessoren könnten weitere Verkaufsimpulse setzen.
Apple plant zudem, bis Oktober neue KI-Features unter dem Namen Apple Intelligence auf den Markt zu bringen, die das Interesse an den neuesten Geräten weiter fördern sollen. Im Servicebereich, der das App Store, Apple Music und TV+ umfasst, stiegen die Umsätze ebenfalls um 14% auf 24,2 Milliarden Dollar, trotz regulatorischen Drucks auf das App Store.
Das Geschäft mit Mac-Computern verzeichnete ein leichtes Plus von 2,5% auf 7,01 Milliarden Dollar, unterstützt durch den Beginn der Einkäufe für das neue Schuljahr. Für neuen Schwung könnte die Einführung des M4-Chips in allen Mac-Modellen später im Jahr sorgen.
Schwach zeigte sich hingegen das Segment Wearables, Home und Accessories, das um 2,3% auf 8,1 Milliarden Dollar zurückging. Dennoch übertraf dies die Marktschätzungen von 7,8 Milliarden Dollar. Apple plant hier größere Displays für einige Watch-Modelle und eine Überarbeitung der günstigeren und mittleren AirPods-Modelle.
Auch das kommende iPhone 16 soll den Absatz ankurbeln, obwohl es keine großen Designänderungen geben wird. Die Neuerungen konzentrieren sich auf die Unterstützung von Apple Intelligence, schnellere Prozessoren und neue Funktionstasten.
Am Horizont zeichnen sich also sowohl Herausforderungen als auch Chancen für den Technologieriesen Apple ab.