26. November, 2024

Technologie

Apple stellt Alternativen für App-Geschäft in der EU vor

Apple stellt Alternativen für App-Geschäft in der EU vor

Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hat die Pläne von Apple zur Neuordnung des App-Geschäfts aufgrund neuer EU-Regeln scharf kritisiert. In einem Blogeintrag bezeichnete Spotify-Chef Daniel Ek das Vorhaben als "totale Farce" und forderte die EU-Kommission auf, es abzulehnen. Besonders kritisiert wurde eine neue jährliche App-Gebühr von 50 Euro-Cent, die von Spotify als "Erpressung" bezeichnet wurde.

Das neue EU-Gesetz für Digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) schreibt vor, dass Betreiber großer Plattformen den Download von Apps aus externen Quellen ermöglichen müssen. Zudem müssen App-Entwickler externe Bezahlsysteme statt eigener Zahlungsdienste der Plattform nutzen können. Beides war bisher auf Apples iPhones nicht möglich. Die DMA-Regelungen treten am 7. März in Kraft.

Aus diesem Grund stellte Apple am Donnerstag entsprechende Alternativen für das App-Geschäft in der EU vor. Eine dieser Alternativen sieht vor, dass die Abgabe beim Verkauf digitaler Artikel und Abonnements über den App Store gesenkt wird. Bisher wurden hierbei 30 Prozent beziehungsweise 15 Prozent für Abonnements ab dem zweiten Jahr fällig. Zukünftig sollen es jeweils 17 und 10 Prozent sein. Unabhängig vom genutzten Zahlungsdienst sollen zusätzlich drei Prozent fällig werden, wenn eine App auf Apples Bezahlsystem zurückgreift.

Eine weitere Neuerung ist die "Kern-Technologie-Gebühr", die Apps betrifft, die häufig installiert werden. Hierbei wird eine Abgabe fällig, sobald eine App innerhalb von zwölf Monaten eine Million Erstinstallationen erreicht. Für jede weitere Erstinstallation bis zum Ablauf der zwölf Monate werden 50 Euro-Cent fällig. Auch wenn eine App über die Plattform eines anderen Anbieters geladen wird, entsteht diese Gebühr. Spotify kritisierte dies, da sie mit rund 100 Millionen Nutzern auf Apple-Geräten in der EU stark zur Kasse gebeten würden. Sogar Nutzer, die den Dienst nicht nutzen, würden aufgrund der bloßen Installation der App auf ihren iPhones zur Kasse gebeten.

Apple ermöglicht es den Entwicklern jedoch, weiterhin die bisherigen App-Konditionen im App Store beizubehalten. Spotify kritisierte, dass der iPhone-Konzern eine für Entwickler unannehmbare Alternative geschaffen habe, um sie im alten System zu halten.

In Reaktion auf die Kritik von Spotify betonte Apple, dass mit den neuen Regeln 99 Prozent der Entwickler genauso viel oder sogar weniger an das Unternehmen zahlen müssten. Die Änderungen sollen den Entwicklern mehr Wahlmöglichkeiten bieten.