Obwohl die Technologielandschaft sich rasant verändert, gibt es kaum Investoren, die daran zweifeln würden, dass die Apple-Aktie auch langfristig ein Erfolgsgarant bleibt. Zwar mag das Unternehmen im Bereich künstliche Intelligenz (KI) nicht so im Rampenlicht stehen wie Nvidia oder Palantir, doch dank seiner enormen Ressourcen, der fortschreitenden Technologie und der hohen Kundentreue wird Apple wohl noch lange eine zentrale Position in der Branche einnehmen.
Trotz dieser überzeugenden Argumente kann es für Investoren schwer nachzuvollziehen sein, warum Warren Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway einen großen Teil seiner Apple-Beteiligungen abgestoßen hat. Diese Verkäufe stehen jedoch vermutlich mehr im Zusammenhang mit Buffetts Strategie als mit dem eigentlichen Wert der Apple-Aktie.
Warren Buffett genießt großes Vertrauen und viele Anleger orientieren sich an seinen Investitionsentscheidungen. Alle drei Monate wird die Veröffentlichung der sogenannten 13F-Berichte von Berkshire Hathaway mit Spannung erwartet, da sie Auskunft über die Investmentbewegungen des Unternehmens im letzten Quartal geben. Eine der signifikantesten Aktivitäten war jüngst der Verkauf großer Mengen von Apple-Aktien.
Im dritten Quartal 2023 hielt Berkshire noch knapp 916 Millionen Apple-Aktien, die mehr als 49 % des Aktienportfolios ausmachten. Doch gegen Ende des letzten Jahres begann Berkshire, Apple-Aktien zu veräußern, und 2024 beschleunigte sich dieser Prozess. Bis zum dritten Quartal 2024 sank der Besitzstand auf nur noch 300 Millionen Aktien, was lediglich 25 % der Bestände ausmacht.
Oft missverstehen Investoren die Lage von Berkshire Hathaway als Vermögensverwaltung. Der Investmentriese sieht die Marktsituation anders als kleine Anleger und muss aufgrund seiner Größe die Auswirkungen seiner An- und Verkäufe auf den Aktienkurs berücksichtigen. Ende des dritten Quartals 2024 verfügte Berkshire über liquide Mittel von 325 Milliarden Dollar. Diese Cash-Position übersteigt die Marktkapitalisierung von fast allen, außer 25, börsennotierten US-Unternehmen.
Die enorme Größe von Berkshire bietet erheblichen Spielraum, erschwert jedoch das Investieren. Ein substanzieller Kauf in eine einzelne Aktie würde viele der heute gehandelten Unternehmen aufkaufen. Der durchschnittliche Anleger kann ohne Folgen 100 Aktien eines Unternehmens erwerben, das täglich fünf Millionen Aktien umsetzt – bei Berkshire wäre das nicht möglich.