Apple muss nach einer Gerichtsentscheidung in den USA eine Lockerung der Regeln in seinem App Store akzeptieren, die dem Unternehmen möglicherweise viel Geld kosten könnte. App-Entwickler dürfen künftig Nutzer zu Bezahlmethoden außerhalb von Apples Download-Plattform leiten. Das Urteil des Berufungsgerichts tritt in Kraft, nachdem das Oberste Gericht der USA am Dienstag beschlossen hat, sich nicht mit dem Fall zu befassen.
Der iPhone-Konzern erhebt derzeit eine Gebühr von 15 bis 30 Prozent vom Kaufpreis beim Erwerb von Apps, Abonnements und digitalen Inhalten über den App Store. Wenn Entwickler nun ihre Nutzer zu externen Bezahlwegen leiten dürfen, könnten dem Konzern Gewinne entgehen.
Die Gerichtsentscheidung ist eine direkte Folge des Streits zwischen Apple und dem Spielentwickler Epic Games, bekannt für das Spiel "Fortnite". Epic Games versuchte, die Abgabe von bis zu 30 Prozent des Kaufpreises zu umgehen. Im Jahr 2021 gelang dies mithilfe einer Version von "Fortnite", die es den Nutzern ermöglichte, virtuelle Artikel auch ohne die Beteiligung von Apple zu erwerben. Apple reagierte, indem die App aus dem App Store verbannt wurde, da sie gegen die Regeln verstieß. Epic Games warf Apple daraufhin unfairen Wettbewerb vor.
Epic Games verlor in nahezu allen Punkten vor Gericht - mit Ausnahme der Regeländerung, die es Entwicklern erlaubt, auf externe Bezahlwege hinzuweisen. Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, dass Apple gegen kalifornische Wettbewerbsbestimmungen verstoßen habe. Epic Games hatte ebenfalls versucht, vor das Oberste Gericht zu ziehen, wurde jedoch abgewiesen.
Neben den USA steht auch Apple's App Store-Regulierung im Fokus europäischer Regulierungsbehörden. Ab dem 7. März soll der Digital Markets Act (DMA) in Kraft treten, der unter anderem die Öffnung großer Plattformen für App Stores anderer Anbieter vorschreibt. Apple wehrt sich gegen diese Vorschrift und argumentiert unter anderem mit Sicherheitsbedenken.