Der Technologieriese Apple hat im Streit mit der EU-Kommission um mutmaßlichen Machtmissbrauch beim Bezahldienst Apple Pay nachgegeben. In einer Mitteilung am Freitag gab das Unternehmen bekannt, dass es anderen Entwicklern von mobilen Geldbörsen und Zahlungsdiensten direkten Zugang zum NFC-Chip seiner Geräte fürs kontaktlose Bezahlen ermöglichen wird. Bisher war es erforderlich, den Umweg über Apple Pay zu nehmen, was die Ermittlungen der EU-Kommission ausgelöst hatte.
Die Zugeständnisse von Apple wurden von der EU-Kommission begrüßt, die nun Konkurrenten und andere Betroffene aufforderte, dazu Stellung zu nehmen. Apple droht aufgrund des Vorwurfs der Abschottung seiner Bezahlplattform eine empfindliche Wettbewerbsstrafe durch die Europäische Union.
Die Kommission wirft Apple konkret vor, dass das Unternehmen die Konkurrenz im Bereich der mobilen Geldbörsen gezielt behindert. Bisher war es zum Beispiel Banken nicht möglich, ihre Karten für das kontaktlose Bezahlen auf dem iPhone ohne Apple Pay und die hauseigene Wallet von Apple zugänglich zu machen.
Banken haben seit langem kritisiert, dass sie nicht direkt auf den NFC-Chip zugreifen können, über den das iPhone an der Ladenkasse anstelle einer Bankkarte verwendet werden kann. Apple begründete die Tatsache, dass Apple Pay der einzige Weg dafür war, unter anderem mit Sicherheitsüberlegungen.
Apple hat angeboten, die getroffenen Zusagen für zehn Jahre einzuhalten und von einem Treuhänder überwachen zu lassen.