06. November, 2024

Technologie

Apple im Visier: Erste Strafe unter neuem EU-Digitalgesetz erwartet

Apple im Visier: Erste Strafe unter neuem EU-Digitalgesetz erwartet

Apple steht vor einer bemerkenswerten Premiere, die der iPhone-Hersteller wohl gerne vermieden hätte: Als erstes Unternehmen wird es voraussichtlich unter den neuen EU-Regeln zur Eindämmung der Macht der Technologiegiganten sanktioniert. Dies geht aus Informationen von sachkundigen Personen hervor, die am Dienstag öffentlich wurden. Die EU-Regulierungsbehörden hatten dem Technologieriesen bereits im Juni vorgeworfen, gegen die technischen Vorschriften der Union verstoßen zu haben. Die Anklage basiert auf dem Digital Markets Act (DMA), der erst Anfang des Jahres in Kraft trat. Laut einem Bericht von Bloomberg vom Dienstag wurde festgestellt, dass Apple es App-Entwicklern nicht ermöglicht hat, Nutzer auf günstigere Angebote außerhalb des App Stores hinzuweisen. Quellen von Reuters gaben an, dass die Geldstrafe möglicherweise noch diesen Monat verhängt wird, wobei sich der Zeitpunkt noch ändern könnte. Verstöße gegen den DMA können in einer Strafzahlung von bis zu 10% des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens münden. Apple selbst äußerte sich nicht zu dem Sachverhalt, und auch die Europäische Kommission reagierte nicht sofort auf Anfragen von Reuters. Diese potenzielle neue Strafe kommt nur wenige Monate, nachdem Brüssel Apple mit einer Geldbuße von über 2 Milliarden US-Dollar für die Behinderung der Konkurrenz im Musikstreaming-Bereich über App Store-Beschränkungen belegt hatte. Darüber hinaus verlor Apple im September einen langjährigen Rechtsstreit mit der EU, der das Unternehmen dazu verpflichtete, über 14 Milliarden Dollar an Steuernachzahlungen an Irland zu leisten.