Nach monatelanger Spekulation hat Apple im Juni auf der WWDC 2024 mit Apple Intelligence für Aufsehen gesorgt. Mitten in einer Flut von Ankündigungen zu generativer KI von Unternehmen wie Google und OpenAI bekräftigt Apple seine Position im Bereich der Technologie.
Entgegen der Befürchtungen, den neuesten Technologietrend verpasst zu haben, überrascht Apple mit einem eigensinnigen Ansatz zur künstlichen Intelligenz. Wenngleich die Präsentationen mit gewohnter Apfel-Show inszeniert wurden, ist Apple Intelligence letztlich eine praktizierte Integration in bestehende Angebote.
Apple Intelligence, oder AI, ist keine eigenständige Funktion. Sie integriert sich nahtlos in bereits vorhandene Anwendungen, die durch ein großes Sprachmodell im Hintergrund betrieben werden. Für Verbraucher zeigt sich diese Technologie vor allem in Form neuer Funktionen bekannter Apps.
Auf dem iPhone-16-Event im September wurden diverse KI-getriebene Funktionen vorgestellt. Dies reicht von Übersetzungen auf der Apple Watch Series 10, über visuelle Suchen auf iPhones bis hin zu neuen Fähigkeiten für Siri. Die erste Ladung von Apple Intelligence wird Ende Oktober mit iOS 18.1, iPadOS 18.1 und macOS Sequoia 15.1 veröffentlicht. Eine zweite Welle folgt in den Entwickler-Betas von iOS 18.2, iPadOS 18.2 und macOS Sequoia 15.2.
Zunächst sind die Features in US-Englisch verfügbar, ehe sie für verschiedene andere englische Dialekte lokalisiert werden. 2025 sollen zusätzlich diverse internationale Sprachen unterstützt werden, doch könnten Nutzer in China und der EU aufgrund regulatorischer Hürden keinen Zugang erhalten.
Marketingexperten aus Cupertino beschreiben Apple Intelligence als „AI for the rest of us“. Die Technologie baut auf den Stärken generativer KI auf, ähnlich wie ChatGPT und Google Gemini. Große Informationsmodelle und Deep Learning sind die Grundlage, um Text-, Bild-, Video- und Musikverbindungen zu ziehen.
Als prominente Anwendung bietet die textbasierte LLM-gestützte Funktion „Writing Tools“ vielseitige Unterstützung in Apple-Apps wie Mail, Nachrichten, Pages und Benachrichtigungen. Sie fasst lange Texte zusammen, überprüft Rechtschreibung und Grammatik und kann sogar Nachrichten basierend auf Eingabe von Inhalten und Tonalität formulieren.