UBS zeigt Flagge: Wo die Milliarden wirklich liegen
Wenn eine Bank mit über 500 Milliarden US-Dollar US-Aktien handelt, hört die Finanzwelt genau hin. Die Schweizer Großbank UBS hat jetzt – wie gesetzlich vorgeschrieben – ihre Beteiligungen gegenüber der US-Börsenaufsicht offengelegt.
Das sogenannte 13F-Formular ist Pflicht für institutionelle Anleger mit einem verwalteten Vermögen von über 100 Millionen Dollar. Es zeigt: UBS bleibt den Tech-Giganten treu – mit überraschenden Details.
Apple: Größte Beteiligung – trotz Teilverkaufs
Apple bleibt die Nummer eins im Depot der UBS – und zwar mit Abstand. 13,49 Milliarden US-Dollar hat die Schweizer Bank Ende März in Apple-Aktien investiert.
Das entspricht rund 2,48 Prozent des gesamten Portfolios. Doch während der Spitzenplatz unangefochten bleibt, fiel eine Entwicklung auf: Die UBS hat sich im ersten Quartal 2025 von über 200.000 Apple-Aktien getrennt.
Was steckt dahinter? Analysten vermuten ein klassisches Rebalancing – kein Misstrauensvotum, sondern schlicht Portfoliopflege nach starken Kursgewinnen. Apples Aktie gilt weiterhin als solide und wachstumsfähig. Besonders das Geschäft mit digitalen Services und die geplante KI-Integration („Apple Intelligence“) sorgen für Fantasie. Gleichzeitig bleibt Apple profitabel wie kaum ein anderes Unternehmen an der Börse.
Microsoft: Rückzug auf hohem Niveau
Auch beim zweitgrößten Depotwert, Microsoft, hat die UBS zurückgedreht – und rund 1,3 Millionen Anteile verkauft. Dennoch bleibt der Softwarekonzern mit über 12 Milliarden US-Dollar im Portfolio ein Schwergewicht. Der Hintergrund dürfte ähnlich gelagert sein wie bei Apple: Gewinne mitnehmen, ohne das Vertrauen in die Langfriststory zu verlieren.
Microsofts Cloud-Sparte wächst weiter, das KI-Geschäft – etwa über die enge Partnerschaft mit OpenAI – liefert neue Erträge. Trotz des leichten Rückgangs bleibt Microsoft ein zentrales Rückgrat im UBS-Portfolio.
Nvidia: KI-Fantasie auf Platz drei
Den dritten Platz belegt Nvidia – und hier wird nicht verkauft, sondern zugekauft. Die UBS hat im ersten Quartal rund 1,2 Millionen Aktien nachgelegt und hält nun über 100 Millionen Nvidia-Papiere. Der Wert der Position: rund 11 Milliarden Dollar.
Nvidia ist der klare KI-Gewinner der letzten 18 Monate. Die Nachfrage nach Hochleistungs-GPUs für Rechenzentren, KI-Anwendungen und autonomes Fahren scheint ungebrochen. Analysten sehen im Konzern die Schaltzentrale des KI-Zeitalters. Die UBS offenbar auch.
Amazon: Aufstieg durch Zukauf
Amazon rückte im UBS-Ranking auf Platz vier vor – nicht wegen Kursgewinnen, sondern durch Käufe. Die Bank stockte ihre Position um über 100.000 Aktien auf und hält nun knapp 38 Millionen Anteile im Wert von 7,15 Milliarden US-Dollar.
Obwohl das klassische E-Commerce-Geschäft zuletzt unter Druck geriet, setzt UBS offenbar auf den wachsenden Einfluss von AWS (Amazon Web Services) und den KI-Ausbau. Auch Amazons Einstieg in die Gesundheitsbranche wird als Wachstumsfeld gesehen.
Meta: Rückkehr in die Top 5 trotz Verkaufs
Etwas paradox wirkt der fünfte Platz von Meta Platforms: Die UBS hat im Quartal rund 124.000 Aktien verkauft – und dennoch rückte Meta im Depotranking nach vorne. Der Grund: Kursgewinne. Der Wert der verbleibenden gut 9,7 Millionen Anteile liegt bei rund 5,6 Milliarden US-Dollar.
Meta punktet derzeit mit effizientem Kostenmanagement und Gewinnen aus der Werbung. Der Ausbau des Metaverse ist dagegen vorerst in den Hintergrund gerückt – was Investoren derzeit offenbar begrüßen.
Ein Muster wird sichtbar
Was bei allen Positionen auffällt: Die UBS bleibt bei den großen US-Tech-Titeln – selbst wenn sie punktuell Anteile verkauft. Diese Transaktionen sind nicht als Misstrauensvotum zu werten, sondern eher als aktive Portfoliooptimierung. Die Gewichtung der Tech-Riesen im Depot der Bank zeigt: Die Story von KI, Cloud und Plattformgeschäft bleibt aus Sicht institutioneller Anleger intakt.
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