Die Apothekenlandschaft in Deutschland wird zusehends dünner. Eine aktuelle Erhebung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zeigt, dass es Ende September nur noch 17.187 Apotheken im Bundesgebiet gab. Dieses Jahr haben bisher 384 Apotheken ihre Türen endgültig geschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Rückgang dadurch besonders deutlich, da von Januar bis Ende September 2022 noch 335 Betriebsstätten weniger gezählt wurden. Dabei berücksichtigt die Erhebung sowohl Hauptapotheken als auch Filialen, die in der Regel bis zu drei Standorte umfassen können.
Angesichts dieser Entwicklung schlägt die Bundesvereinigung Alarm und fordert die Politik auf, Maßnahmen zur Verlangsamung oder gar Stoppen dieses Trends zu ergreifen. Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung, betonte die Folgen: Jede Schließung einer Apotheke verschlechtere die unmittelbare Versorgungslage tausender Patientinnen und Patienten, verstärkt durch längere Wege zur nächstgelegenen Apotheke.
Neben strukturellen Herausforderungen beklagt die Branche vehement das Ausbleiben dringend benötigter Honorarerhöhungen, die in Anbetracht der gestiegenen Kosten längst überfällig seien. Die Sorgen der Apotheken spiegeln die zukunftsgerichteten Bedürfnisse wider, um die notwendige flächendeckende Versorgung auch weiterhin sicherzustellen.