08. September, 2024

Pharma

Apotheken in Deutschland erreichen Rekordtief - Einbruch in der Nachwuchsgewinnung und wirtschaftliche Herausforderungen sichtbar

Apotheken in Deutschland erreichen Rekordtief - Einbruch in der Nachwuchsgewinnung und wirtschaftliche Herausforderungen sichtbar

Die Anzahl der Apotheken in Deutschland erreicht einen neuen Tiefpunkt. Derzeit besteht bundesweit nur noch ein Netz von 17.288 Apotheken, wie aus den neuesten Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) hervorgeht. Seit Beginn des Jahres reduzierte sich die Zahl um 283. Bereits im Vorjahr verzeichnete man einen Rückgang von 238 Apotheken, im ersten Halbjahr 2022 sogar um 205 Einrichtungen.

Aktuell kommen lediglich 21 Apotheken auf 100.000 Einwohner. In der Hauptstadt Berlin ist die Apothekendichte mit 19 sogar signifikant niedriger als der europäische Durchschnitt von 32.

Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), äußerte sich besorgt: „Immer mehr Apotheken machen dicht, weil ihnen eine wirtschaftliche Perspektive fehlt.“ Besonders für den pharmazeutischen Nachwuchs werde die Gründung einer Apotheke zunehmend unattraktiv. Im ersten Halbjahr 2023 wurden lediglich 24 neue Apotheken gegründet.

Ein Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten liegt im stagnierenden Apothekenhonorar. Dieses wurde zuletzt 2013 um lediglich drei Prozent erhöht. Seitdem ist die Inflation um knapp 30 Prozent gestiegen, während die Betriebskosten der Apotheken um etwa 60 Prozent zunahmen, erläuterte Hubmann. Der Verband fordert daher dringend eine erneute Anhebung des Honorars sowie eine Anpassung an die Inflationsrate, um die Existenz der rund 160.000 Angestellten zu sichern.