Der scheidende CEO der ANZ Group, Shayne Elliott, muss weitere Einbußen bei seiner Vergütung hinnehmen, nachdem der Verwaltungsrat eine Aktionärsabstimmung über die Gewährung von Aktien an ihn kurz vor der Hauptversammlung zurückgezogen hatte. Diese Entscheidung folgt auf erhebliche Kritik seitens Proxy-Firmen und Pensionsfonds in Bezug auf diverse Skandale in der Marktabteilung der Bank. Elliott, dessen Amtszeit im Juli nach neun Jahren endet, verzichtet nun auf zusätzliche A$2,3 Millionen, nachdem ihm bereits A$1,1 Millionen entzogen wurden. Die Aktionäre stimmten zwar größtenteils für die Vergütung des Langzeitangebotes zugunsten Elliotts, doch blieb eine signifikante Minderheit dagegen. ANZ-Vorsitzender Paul O'Sullivan erklärte, dass es wichtig sei, die zugrunde liegenden Probleme der Marktabteilung zu adressieren. Elliott entschied sich, angesichts der Meinungen der Aktionäre, sein variables Vergütungspaket zurückzuweisen. Trotz der nur geringen Reduzierung der Boni von 10% hatte die Proxy-Firma CGI Glass Lewis den Schritt als unzureichend bewertet. O'Sullivan versicherte jedoch, dass der Verwaltungsrat das Feedback ernst nehme und zukünftig berücksichtigen wolle. Während der Aktienkurs von ANZ um 2,7% sank, konnte er im bisherigen Jahresverlauf etwa 10% zulegen, auch wenn er damit hinter den lokalen Konkurrenten bleibt. Auch das generelle Vergütungsprogramm der Firma wurde zur Abstimmung gebracht, wobei 38% der Aktionäre es ablehnten. Sollte es im nächsten Jahr erneut zu einer solchen Abstimmung kommen und diese ebenfalls negativ ausfallen, könnten die Aktionäre eine Neuwahl des gesamten Vorstands anstreben, gemäß der australischen 'Two-Strikes'-Regelung. Besorgnisse über das Risikomanagement bei ANZ führten zudem zur Erhöhung des Kapitalzuschlags durch die australische Aufsichtsbehörde APRA auf A$750 Millionen.
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ANZ-Chef Shayne Elliott verzichtet auf weitere Vergütung nach Aktionärsdruck
