US-Außenminister Antony Blinken hat Papst Franziskus für dessen Bemühungen um die Rechte der LGBTQI-Gemeinschaft gelobt, nachdem er den Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und andere hochrangige Beamte im Vatikan getroffen hatte. In einer Erklärung hob ein Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, die Entschlossenheit des Papstes hervor, grundlegende Rechte und die Würde von LGBTQI-Personen zu fördern.
Papst Franziskus ist seit Beginn seines Pontifikats 2013 bekannt für seine Aussage „Wer bin ich, um zu urteilen?“ im Zusammenhang mit der LGBTQI-Gemeinschaft. Im vergangenen Jahr erlaubte er Priestern, Mitglieder gleichgeschlechtlicher Paare zu segnen, was bei konservativen Kreisen erheblichen Widerstand hervorrief. Dennoch sieht sich der Papst auch in diesem Jahr mit scharfer Kritik konfrontiert, nachdem ihm die Verwendung eines homophoben Ausdrucks vorgeworfen wurde, wofür sich sein Amt ungewöhnlich entschuldigte. Ein Student bat ihn im Juni, respektvollere Sprache zu verwenden.
Blinken traf den Papst vor dessen wöchentlichem Publikum auf dem Petersplatz und führte Gespräche mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie dem vatikanischen Außenminister Erzbischof Paul Richard Gallagher. In den Gesprächen betonte Blinken die LGBTQI-Position des Papstes und diskutierte zudem die Lage im Nahen Osten, den Waffenstillstand im Libanon, den Krieg Russlands gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Weiterhin verurteilten sie gemeinsam die politische Unterdrückung in Nicaragua und Venezuela.
Der Vatikan bestätigte das Treffen zwischen Blinken und dem Papst, ohne Details zu nennen. Blinken reiste in die Vatikanstadt, nachdem er an einem zweitägigen Treffen der G7-Außenminister in Mittelitalien teilgenommen hatte, welches mit erneuerten Solidaritätsbekundungen für die Ukraine und der Verurteilung russischer Aggression endete.