António Costa, der sozialistische Premierminister Portugals, steht bereit, eine der herausforderndsten Aufgaben Europas zu übernehmen: die Präsidentschaft des Europäischen Rates. In dieser Rolle wird er mit einem zunehmend nationalistisch orientierten Amerika unter der Führung des designierten US-Präsidenten Donald Trump konfrontiert sein, der mit Handelszöllen und geopolitischen Umwälzungen droht.
In seinem markanten dunklen Blazer und der rosa Krawatte erklärte Costa in einem Restaurant in Brüssel, dass Europa einen Dialog mit Trump anstreben müsse. "Wir müssen so schnell wie möglich mit ihm sprechen, um Vertrauen aufzubauen und Unterschiede zu managen," sagte er und warnte vor den globalen Implikationen eines Scheiterns.
Costa, seit langem ein bekannter Name auf der politischen Bühne, weist auf seine persönlichen Erfahrungen hin: aufgewachsen in der Zeit der Diktatur in Portugal, entwickelte er früh ein Bewusstsein für Freiheit und Demokratie. Seine politische Karriere begann eindrucksvoll mit einer symbolischen Kampagne in Lissabon und führte letztlich zu drei Amtszeiten als portugiesischer Premierminister, bevor er inmitten eines Korruptionsskandals zurücktrat, von dem sich seine Unschuld schließlich herausstellte.
Mit großer Zuversicht blickt Costa auf seine bevorstehende Rolle, obwohl Europa von vielen Herausforderungen heimgesucht wird: wirtschaftliche Unsicherheiten, eine belastete transatlantische Beziehung und der Einfluss rechter Bewegungen in mehreren Mitgliedsstaaten. Er bleibt optimistisch, dass die EU in Zeiten der Krise traditionell effektiver arbeitet und sieht Chancen in der Vielfalt der Stimmen.
Trotz geopolitischer Spannungen und innerer Herausforderungen betont Costa, dass das europäische Projekt von seiner Vielfalt lebt und beharrt darauf, dass Fortschritte möglich sind, auch wenn der Weg nicht immer leicht ist. Mit seiner humorvollen und pragmatischen Art bleibt er zuversichtlich, die Unterschiede zwischen den diversen Interessen der EU-Mitgliedsstaaten zu überbrücken und blickt auf eine zukunftsorientierte europäische Politik.