23. Oktober, 2024

KI

Anthropic setzt auf KI-Agenten zur Automatisierung des Alltags

Anthropic setzt auf KI-Agenten zur Automatisierung des Alltags

Anthropic hat seine künstliche Intelligenz so erweitert, dass sie nun eigenständig Aufgaben am Computer ausführen kann. Dazu zählen das Durchsuchen des Internets, das Klicken von Tasten und das Eingeben von Text—alles Aktivitäten, die häufig in virtuellen Agenten Anwendung finden sollen. Diese „Computer Use“-Funktion wurde kürzlich für Entwickler freigegeben und ermöglicht es dem Claude-Modell der KI, im Auftrag von Nutzern mit deren Zustimmung zu agieren, ähnlich einem menschlichen Partner. Durch die Steuerung von Maus und Tastatur kann Claude nun das Internet durchsuchen, Kalendertermine planen und Formulare ausfüllen. Mike Krieger, Chief Product Officer bei Anthropic, beschreibt diesen Fortschritt als Automatisierung von Tätigkeiten, die oft als lästig empfunden werden. In einem Interview mit der Financial Times sagte Krieger, dass Claude Aufgaben in Minuten erledigen könne, die zuvor eine Stunde gedauert hätten, und so den Nutzern die Möglichkeit gebe, sich auf kreative und spannende Aufgaben zu konzentrieren. Der Weg hin zu agentengesteuerten Systemen, die als nächste Grenze in der KI-Technologie angesehen werden, wird von Rivale wie OpenAI, Microsoft und Meta ebenfalls beschritten. Am Montag kündigte Microsoft die Möglichkeit an, autonome Agenten in seiner 365-Produktreihe zu erstellen, während OpenAI kürzlich den Entwicklerzugang zu seiner Sprachchat-Funktion freigab, um ähnliche Systeme aufzubauen. Die Schaffung von KI-Agenten, die alltägliche Aufgaben wie das Einreichen von Spesenabrechnungen oder das Buchen von Reisen erledigen, gilt als Zukunftsvision von KI-Unternehmen und eine Möglichkeit, mit den teuren, aber leistungsstarken Modellen Umsatz zu generieren. Ein Beispiel von Anthropic zeigt, wie Claude einen idealen Aussichtspunkt für einen Sonnenaufgang findet, die Fahrtzeit berechnet und einen Kalendertermin erstellt. Die Software greift auf Echtzeit-Internetzugriff zu und kann sowohl auf Mac- als auch Microsoft-PCs genutzt werden. Anthropic steht noch am Anfang der Experimente und räumt ein, dass das Modell möglicherweise auf unzuverlässige Informationen aus dem Internet zugreifen könnte. Der nächste Schritt wäre die Einführung der Technologie auf Mobilgeräten. Krieger vergleicht die Technologie mit selbstfahrenden Autos, da viele Menschen diesen noch nicht vollständig vertrauen. Die Nutzung von Claude sei derzeit nur in begrenzten, kontrollierten Umgebungen denkbar. „Unser Ziel ist es, in einer menschenzentrierten Weise einen hilfreichen Wegweiser in die Zukunft der KI zu bieten“, erklärte Krieger.