06. März, 2025

Unternehmen

Anthropic im KI-Wahn: Milliarden, aber kein Gewinn?

Rekordinvestition von 3,5 Mrd. US-Dollar sichert dem OpenAI-Konkurrenten einen Spitzenplatz im KI-Wettrennen.

Anthropic im KI-Wahn: Milliarden, aber kein Gewinn?
Das KI-Start-up sammelt 3,5 Mrd. Dollar ein und verdreifacht seine Bewertung. Doch bleibt das Wachstum nachhaltig, oder droht eine Blase?

Das vier Jahre alte KI-Start-up Anthropic hat in einer spektakulären Finanzierungsrunde 3,5 Milliarden US-Dollar eingesammelt und damit seine Bewertung auf 61,5 Milliarden Dollar verdreifacht. Mit diesem Kapital will das Unternehmen seine technologischen Fortschritte weiter beschleunigen, gegen OpenAI bestehen und Konkurrenten wie das chinesische DeepSeek auf Abstand halten.

KI-Boom hält an – trotz hoher Verluste

Die massive Finanzierung zeigt, dass Investoren weiterhin bereit sind, Milliarden in KI-Start-ups zu stecken, obwohl diese bislang kaum profitabel arbeiten. Das Geld stammt von Risikokapitalfirmen aus dem Silicon Valley, darunter Lightspeed Venture Partners, die allein eine Milliarde investierten. Weitere namhafte Geldgeber sind Cisco, Fidelity, General Catalyst und Salesforce Ventures. Auch die Tech-Giganten Amazon und Google unterstützen Anthropic mit erheblichen Summen.

Claude-Modelle als Hoffnungsträger

Die Investition folgt der Einführung von Claude 3.7 Sonnet, dem bisher leistungsstärksten Modell von Anthropic. Das Unternehmen setzt auf Sicherheit und verantwortungsbewusste KI-Entwicklung, um sich von OpenAI, Google Gemini und Metas Llama abzuheben. Die Claude-Modelle konkurrieren in unabhängigen Bewertungen bereits mit GPT-4 und übertreffen sie in einigen Bereichen wie der Programmierung.

Wohin fließt das Geld?

Anthropic plant, das Kapital für leistungsfähigere Recheninfrastruktur, die Entwicklung neuer KI-Modelle und die internationale Expansion in Asien und Europa zu nutzen. Ein Ziel ist es, Unternehmen verstärkt als Kunden zu gewinnen und Claude als führende KI-Plattform für professionelle Anwendungen zu etablieren.

Das Investment verdeutlicht, wie intensiv der globale KI-Wettbewerb ist. OpenAI strebt eine Finanzierung von 40 Milliarden US-Dollar an, während Elon Musks xAI bereits über 10 Milliarden einsammelte. Parallel dazu versuchen neue Player wie Safe Superintelligence, Kapital für ihre eigenen KI-Modelle zu beschaffen.