21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Ant Group schiebt Börsengang erneut auf: Kein IPO in Sicht

Ant Group schiebt Börsengang erneut auf: Kein IPO in Sicht

Die Ant Group, ein Tochterunternehmen von Alibaba Group Holding im Bereich Fintech, hat die jüngsten Spekulationen um einen baldigen Börsengang zerschlagen. Entgegen weitverbreiteten Gerüchten plant das chinesische Unternehmen derzeit nicht, an die Börse zu gehen. Im November 2020 überraschte die Ant Group die Investoren, als sie ihr geplantes Börsendebüt in Hongkong und Shanghai im Wert von 39,7 Milliarden US-Dollar nur 48 Stunden vor dem Start aufgrund regulatorischer Bedenken absagte. Seitdem steht die Frage im Raum, ob das von Jack Ma gegründete Unternehmen den Prozess der Börsennotierung wieder aufnehmen wird. In den letzten zehn Tagen wurden die Gerüchte angefeuert, nachdem Ma bei einem seltenen öffentlichen Auftritt zum 20-jährigen Jubiläum der Ant-Tochter Alipay sagte, er habe Vertrauen in die 'nächsten 20 Jahre von Ant' und erwarte 'weitere Wunder'. Diese Äußerungen sowie die Ernennung eines neuen CEO bei Ant ließen die Spekulationen über einen bevorstehenden Börsengang erneut aufleben. Ant wies solche Spekulationen jedoch entschieden zurück. Über seinen Weibo-Account erklärte das Unternehmen am Donnerstag, es gebe aktuell keine Pläne für einen Börsengang und betonte, dass auch keine 'Hintertür-Notierung' geplant sei – eine Strategie, bei der Vermögenswerte durch ein bereits börsennotiertes Unternehmen an die Börse gebracht werden. In den letzten Jahren war Ant verstärkt dem regulatorischen Druck aus Peking ausgesetzt. Die Betreiber von Alipay wurden von Chinas Zentralbank mit fast 1 Milliarde US-Dollar bestraft. Um sich den Anforderungen der Regierung anzupassen, stärkte das Unternehmen seine Eigenkapitalbasis und distanzierte sich von Ma. Anfang 2023 hatte die Zentralbank erklärt, dass Alipay keinen 'tatsächlichen Kontrolleur' mehr habe. In diesem Jahr leitete Ant eine umfassende Umstrukturierung ein und richtete mehrere relativ unabhängige Geschäftseinheiten mit eigenen Vorständen ein, um künftige Abspaltungen zu ermöglichen. Dazu gehören die Auslandseinheit Ant International, der Datenbankbetrieb OceanBase sowie Ant Digital Technologies.