26. April, 2025

Wirtschaft

Anstieg von Krankschreibungen: Psychische Belastungen nehmen stark zu

Anstieg von Krankschreibungen: Psychische Belastungen nehmen stark zu

Arbeitnehmer in Deutschland sind zunehmend von psychischen Erkrankungen betroffen, wie aktuelle Daten der DAK-Gesundheit zeigen. Im letzten Jahr verursachten Depressionen fast 50 Prozent mehr Fehltage unter den Beschäftigten als im Jahr zuvor. Insgesamt führten psychische Diagnosen bei 100 Beschäftigten zu 342 Fehltagen, was einen Anstieg im Vergleich zu 323 Tagen im Vorjahr darstellt. Besonders dramatisch entwickelten sich die durch Depressionen bedingten Arbeitsausfälle, die auf 183 Fehltage kletterten – ein signifikanter Anstieg gegenüber 122 Tagen im Jahr 2023. Der aktuelle Psychreport deutet darauf hin, dass Beschäftigte in Kitas und der Altenpflege besonders stark belastet sind. DAK-Vorstandschef Andreas Storm betont die weitreichenden Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf Arbeitnehmer und Unternehmen. „Die hohe Zahl psychischer Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und ihre Arbeitgeber oft mit langen Fehlzeiten und einer Stigmatisierung verbunden“, so Storm. Er warnt davor, die Augen vor dieser Entwicklung zu verschließen, und fordert mehr Aufklärung sowie unterstützende Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit, da diese entscheidend für die Resilienz einer Gesellschaft und die wirtschaftliche Stärke Deutschlands sei. Der Anstieg der Arbeitsausfälle betrifft alle Altersgruppen, wobei besonders die älteren Arbeitnehmer einen starken Anstieg verzeichnen. Bei den über 60-Jährigen stiegen die Fehltage von 169 auf 249 pro 100 Beschäftigte. Die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung aufgrund psychischer Probleme erhöhte sich im Jahr 2024 geringfügig auf knapp 33 Tage. Besonders Fälle mit Krankschreibungen zwischen 29 und 42 Tagen nahmen um 14 Prozent zu. Der Psychreport der DAK-Gesundheit, einer der größten gesetzlichen Krankenkassen des Landes, basiert auf den Daten von 2,42 Millionen Versicherten und wurde durch das Berliner IGES Institut ausgewertet.