Die Zahl der Amerikaner, die in der vergangenen Woche Arbeitslosenunterstützung beantragten, erreichte den höchsten Wert seit einem Jahr. Dies könnte auf eine Schwäche am Arbeitsmarkt hindeuten, obwohl einige Analysten die jüngsten Hurrikane als Ursache vermuten.
Das Arbeitsministerium meldete am Donnerstag, dass die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in der Woche zum 3. Oktober um 33.000 auf insgesamt 258.000 gestiegen sind. Dies sind die höchsten Zahlen seit dem 5. August 2023 und liegen deutlich über den erwarteten 229.000 Anträgen.
Arbeitslosenanträge gelten oft als Indikator für Entlassungen in einer gegebenen Woche, können jedoch schwanken und werden manchmal revidiert. Der gleitende Vier-Wochen-Durchschnitt, der solche wöchentlichen Schwankungen etwas ausgleicht, erhöhte sich um 6.750 auf 231.000.
Die Gesamtzahl der Amerikaner, die Arbeitslosenunterstützung beziehen, stieg um 42.000 auf etwa 1,86 Millionen in der Woche zum 28. September, der höchste Stand seit Ende Juli. Einige Arbeitsmarktdaten der letzten Zeit deuten darauf hin, dass hohe Zinssätze dem Arbeitsmarkt möglicherweise zusetzen.
In Reaktion auf die schwächeren Beschäftigungsdaten und sinkenden Verbraucherpreise senkte die Federal Reserve im vergangenen Monat ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt, mit dem Ziel, die Inflation einzudämmen, ohne eine Rezession auszulösen. Dies war die erste Zinssenkung seit vier Jahren, nachdem eine Reihe von Zinserhöhungen den Leitzins auf einen Höchstwert von 5,3% getrieben hatte.
Die Inflation hat sich stetig dem 2%-Ziel der Fed genähert, was Präsident Jerome Powell kürzlich als weitgehend unter Kontrolle erklärte. Ein separater Bericht am Donnerstag zeigte, dass die Inflation in den USA den niedrigsten Stand seit Februar 2021 erreicht hat.
Im Gegensatz zu den Anzeichen eines zurückgehenden Arbeitsmarktes überraschte der September mit einem starken Zuwachs von 254.000 Arbeitsplätzen, wodurch einige Sorgen über eine Abschwächung des Arbeitsmarkts zerstreut wurden. Der Anstieg war viel stärker als von Ökonomen erwartet und lag deutlich über den 159.000 neu geschaffenen Stellen im August. Nach einem Anstieg im bisherigen Jahresverlauf sank die Arbeitslosenquote im September zum zweiten Mal in Folge von 4,2% im August auf 4,1%.