21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Ansteigende Ölpreise: Zwischen Sorge und Entwarnung

Ansteigende Ölpreise: Zwischen Sorge und Entwarnung

Der Konflikt im Nahen Osten rückt zunehmend in den Fokus der globalen Wirtschaftsbeobachter und sorgt für eine spannende, wenn auch unwillkommene Dynamik am Ölmarkt. Innerhalb einer Woche verzeichnete der Rohölpreis einen Anstieg von fast 10 % und überschritt die Marke von 78 Dollar pro Barrel. Eine Volatilität, die den nach der russischen Invasion in der Ukraine auf 130 Dollar gestiegenen Preisen in Erinnerung ruft.

Viele Länder, darunter auch das Vereinigte Königreich, erleben die Erholung von den Ölpreisschocks der Pandemie und der angespannten geopolitischen Lage. Doch wie ernst ist die Lage wirklich? Experten weisen darauf hin, dass die aktuelle Preisentwicklung noch kein Anlass zur Panik sei. Caroline Bain von Capital Economics prognostiziert eine Entspannung der Preise, vorausgesetzt, der Konflikt eskaliert nicht weiter.

Die Sorge um mögliche Versorgungsunterbrechungen konzentriert sich stark auf den Iran, den siebtgrößten Ölexporteur der Welt. Jedoch sind globale Kapazitäten ausreichend vorhanden, um Engpässe zu kompensieren. Dennoch bleibt abzuwarten, welche Rolle Saudi-Arabien in dieser Situation spielen wird. Im Fall einer militärischen Eskalation könnten die Ölpreise erneut in die Höhe schnellen, was auch die Inflation und Zinspolitik im Vereinigten Königreich treffen könnte, so Callum Macpherson von Investec.

Von enormer Bedeutung ist auch die Geopolitik in der Straße von Hormuz. Diese Seestraße ist eine Lebensader für die weltweite Öl- und Gasversorgung. Die Risiken bei einer Blockade sind zwar gegeben, jedoch überschätzt, da Europa sich größtenteils auf Norwegens Gaslieferungen stützen kann.

Die vage Prognose für die Zukunft hält die Märkte in Atem, da die Entwicklungen schwer vorhersagbar sind. „Es gibt ein breites Spektrum möglicher Entwicklungen“, sagt Macpherson, doch bleibt es unsicher, wo die Preise in naher Zukunft stehen werden.