Ein mutmaßlicher Anschlagsversuch auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat weniger als 50 Tage vor der Präsidentschaftswahl für Aufsehen gesorgt. Der Vorfall, der sich am Sonntag im Trump International Golf Club in West Palm Beach, Florida, ereignete, wirft Fragen über die Sicherheit Trumps und seiner demokratischen Kontrahentin Kamala Harris auf.
Laut FBI wurde ein Scharfschützengewehr durch einen Zaun des Golfplatzes gesichtet, was sofort Ermittlungen auslöste. Die Strafverfolgungsbehörden entdeckten später ein AK-47-Gewehr mit einem Zielfernrohr, zwei Rucksäcke und eine GoPro-Kamera im Gebüsch rund um den Golfplatz. Ein Verdächtiger, Ryan Wesley Routh aus Hawaii, wurde festgenommen.
Der Vorfall ließ Trump unverletzt, aber es ist bereits der zweite Vorfall innerhalb von zwei Monaten, bei dem er nur knapp einem Attentat entkam. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, kündigte neben den FBI-Ermittlungen auch eine eigene Untersuchung des Staates an.
Routh wurde am Montagmorgen in Florida vor Gericht gestellt und von Bundesanwälten wegen illegalen Waffenbesitzes und Empfangs einer Waffe mit manipulierter Seriennummer angeklagt. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft und Geldstrafen von bis zu 500.000 US-Dollar.
Der US-Geheimdienst, der für den Schutz ehemaliger Präsidenten verantwortlich ist, steht erneut unter Beschuss, nachdem ein Kugel in Butler, Pennsylvania, nur knapp Trumps Kopf verfehlte. Der Vorfall führte zu intensiver Kritik und letztlich zum Rücktritt der Geheimdienstchefin Kimberly Cheatle.
Trump lobte den Geheimdienst in einem Post auf seiner Plattform Truth Social, während er in einem Interview mit Fox News Digital die 'rhetorische Gewalt' seiner politischen Gegner Biden und Harris für die Attacke verantwortlich machte.
Präsident Joe Biden äußerte sich ebenfalls und forderte mehr Unterstützung und Mittel für den Geheimdienst. Die Sicherheit sowohl für Trump als auch für Harris wird in der heißen Phase des Wahlkampfes zu einer zunehmend dringenden Angelegenheit.
Beide Kampagnen passen sich nun den jüngsten Entwicklungen an. Trump nutzte den Vorfall, um sich als politischen Helden zu stilisieren, während Harris eine geplante Reise nach Pennsylvania fortsetzt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese dramatische Wendung auf den Wahlkampf auswirken wird.