Die Standardlösungen im Bereich der Vermögensverwaltung sind oft wie von der Stange – sie passen nur dem Durchschnittsinvestor wirklich. Eine maßgeschneiderte Anpassung kann hier Abhilfe schaffen und das Portfolio auf die individuellen Lebensumstände abstimmen. Ein erster Schritt kann die Berücksichtigung kurzfristiger Ausgaben sein. Die "Eimer-Strategie" empfiehlt, ein bis zwei Jahresausgaben in liquiden Anlagen zu halten, um kurzfristigen Geldbedarf zu decken, während der Rest in festverzinsliche Wertpapiere investiert wird. Eine solche Anpassung bietet finanzielle Stabilität und Flexibilität, ohne aufwendig Wertpapiere verkaufen zu müssen. Auch wenn Sparziele mittelfristig anstehen, ist es sinnvoll, das Anlageverhalten entsprechend auszurichten. Für große Ausgaben wie einen Hauskauf oder die Studiengebühren bietet sich eine Investition in risikoarme Anlagen an, um die benötigten Mittel zur Verfügung zu haben. Besonders wichtig ist die Diversifikation, wenn ein erheblicher Teil des Vermögens in Unternehmensaktien gebunden ist. Einzelne Aktien bergen größere Verlustrisiken als breit gestreute Fonds. Daher sollten solche Aktienanteile einen Portfolioanteil von zehn Prozent nicht übersteigen. Paare mit signifikanten Altersunterschieden müssen ebenfalls individuelle Strategien verfolgen. Jüngere Ehepartner können eine offensivere Anlagestrategie wählen, während ältere Partner das Risiko reduzieren sollten. Ein gemeinsames Vermögen erfordert eine harmonisierte Mischung basierend auf dem Durchschnittsalter. Letztlich sollten Anleger mit einer langen familiären Lebenserwartung auch ihre Finanzplanung entsprechend ausrichten, um im hohen Alter finanziell abgesichert zu sein.