Außenministerin Annalena Baerbock hat ihre Besorgnis über die fragilen Friedensbemühungen im Gazastreifen ausgedrückt. Die bestehende Waffenruhe beschrieb die Grünen-Politikerin auf der sozialen Plattform Bluesky als "derzeit am seidenen Faden hängend". Sie betonte, es sei unverantwortlich, dass die radikal-islamistische Hamas das Risiko eingehe, die erreichte Übereinkunft aufs Spiel zu setzen. Auch an die israelische Regierung und die USA richtete sie den Appell, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um zur zweiten Phase des Friedensprozesses zu gelangen.
Seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe am 19. Januar hat die Hamas bisher 16 der 33 festgehaltenen israelischen Geiseln freigelassen, die im Rahmen einer dreistufigen Vereinbarung übergeben werden sollten. Die für Samstag geplante Freilassung weiterer Geiseln wurde von der Hamas jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben. Als Grund führte die Organisation an, dass sich Israel nicht an die Bedingungen der Waffenruhe halte, was die israelische Seite entschieden bestritt.
US-Präsident Donald Trump sprach ein Ultimatum an die Hamas aus und verlangte die Freilassung aller Geiseln bis Samstagmittag, andernfalls solle die Waffenruhe beendet werden. Die Hamas wies diese Forderung entschieden zurück; Drohungen seien nicht angemessen, ließ ihr Sprecher Sami Abu Suhri verlauten.